01.01.2001

Fertigbauindustrie schlägt Eigenheimzulage - nur noch für Familien mit Kindern vor


Die Bundesregierung wird mit ihrem Vorhaben, die Eigenheimzulage zum Ende dieses Jahres völlig abzuschaffen, scheitern. Dies ist gut so, weil wir davon ausgehen, daß ohne Eigenheimzulage jedes 6. Ein- und Zweifamilienhaus künftig nicht mehr gebaut werden könnte und die private Bauwirtschaft Umsatzeinbußen von rund 15 Prozent verkraften müßte. Tausende von Arbeitsplätzen wären bei einer Abschaffung gefährdet. Wir plädieren dafür, die Eigenheimzulage künftig gezielt als Familienförderung auszugestalten.
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Insofern begrüßen wir sehr, daß der Bundesrat die Abschaffung ablehnt und am 26. November 2004 den Vermittlungsausschuß anrufen will. Wichtig ist, daß die dann gefundene Lösung über Jahre hinweg verläßlich bestehen bleibt. Die permanente Verunsicherung der potentiellen Bauherren ist ebenso unerträglich wie unverantwortlich und beweist, daß die jetzige Bundesregierung die Bedeutung des privaten Wohneigentums völlig verkennt. Wohneigentum ist und bleibt die beste Altersvorsorge. Wer keine Miete zahlen muss, hat mehr von der Rente, so einfach ist die Rechnung: Genau deshalb ist das Wohneigentum bei den Deutschen die am besten akzeptierte Form der privaten Vermögensbildung. Eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab kürzlich, daß58 Prozent der Deutschen Immobilien für die attraktivste Geldanlage überhaupt halten.

Reformvorschlag des BDF erhielt Zustimmung
in Regierung und Opposition

Der Bundesverband Deutscher Fertigbau hat in die Diskussion einen eigenen Reformvorschlag eingebracht, der künftig die Eigenheimzulage nur noch für Familien mit Kindern vorsieht. Der Vorschlag ist ebenso einfach wie sinnvoll und hat bei Vertretern von Regierung und Opposition, in Ländern und Ministerien viel Zustimmung erfahren. Wir hoffen und sind zuversichtlich, daß sich die Ergebnisse im Vermittlungsausschuß an unserem Vorschlag orientieren werden. Im einzelnen sieht dieser wie folgt aus:

Die Eigenheimzulage soll auf Haushalte mit Kindern beschränkt werden. Dabei soll die Grundförderung von 1.250 € pro Jahr wegfallen. Statt dessen wird die Kinderzulage von jetzt 800 € auf 1.600 € je Kind verdoppelt. Damit würden Familien mit Kindern wirksam gefördert, und der Staat würde trotzdem weniger ausgeben als nach dem bisherigen Modell. Die Einkommensgrenzen (derzeit brutto 70.000 € für Ehepaare pro Jahr und 35.000 € für Alleinstehende) blieben erhalten, der bürokratische Aufwand für die Neugestaltung hielte sich in engen Grenzen.

Familie mit 2 Kindern hätte 2.800 € mehr

Unter dem Strich stünde ein zählbarer Vorteil für alle Familien mit zwei oder mehr Kindern. Eine Beispielrechnung: Nach dem heute geltenden Modell bekommt eine Familie mit zwei Kindern erstens die Grundförderung in Höhevon 1.250 € und zweitens jährlich 1.600 € Kinderzulage, beides acht Jahre lang. Das ergibt eine Fördersumme von insgesamt 22.800 €. Nach dem neuen Modell muss die gleiche Familie zwar auf die Grundförderung verzichten, erhält aber acht Jahre lang 3.200 € Kinderzulage. Das macht 25.600 € Fördergeld, also 2.800 € mehr als derzeit. Eine Familie mit drei Kindern würde 9.200 € mehr bekommen, und selbst die Familie, die nur ein Kind hat, würde immer noch 75 % der jetzigen Fördersumme erhalten.

Staat spart 2,53 Mrd. €

Dabei spart der Staat zugleich erhebliche Summen, nämlich über den Förderzeitraum von acht Jahren insgesamt 2,53 Mrd. €. Grundlage dieser Rechnung sind 262.000 geförderte Kinder – exakt die Zahl, mit der das Bundesministerium für Finanzen in diesem Jahr rechnet. Statt 5,89 Milliarden € für die nächsten acht Jahre würde der Staat nur noch 3,36 Mrd. € für die Eigenheimzulage bis 2012 aufwenden. Dies macht eine Einsparung bei Bund und Ländern von 43 Prozent aus.





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