Im November 2002 laufen erneut mehrere Übergangsfristen der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImschV) ab. Die zulässigen Abgasverluste für Heizkessel werden dann noch einmal abgesenkt. Bei Überschreitung der Werte droht eine Stilllegung durch den Schornsteinfeger bzw. Kaminkehrer. Dessen Messwerte sollten deshalb als entscheidendes Kriterium für die Notwendigkeit eines Heizungsaustauschs beachtet werden. Auch für Anlagen, die gerade noch einmal davon gekommen sind, gilt: Besser heute als morgen modernisieren, denn dann macht sich die Investition ab sofort durch die niedrigeren Heizkosten bezahlt. Und vor allem: Wenn nach Ablauf sämtlicher Übergangsfristen die abgasarmen Kessel ohnehin Pflicht sind, wird es wohl kaum noch staatliche Förderprogramme mit finanziellen Anreizen zur Heizungsmodernisierung geben. Grund genug also, Kessel-Veteranen jetzt auszutauschen – zumal diese Aktion inzwischen längst nicht mehr ein Haus tagelang in eine Baustelle verwandeln muss. Damit aus der Heizungserneuerung tatsächlich ein Optimum an Wärmekomfort, Energieeinsparung und Umweltentlastung resultiert, sind bei der Planung rechtzeitig einige wichtige Schritte zu berücksichtigen: · Lassen Sie von den Experten eines Heizungsfachbetriebs zunächst den realistischen Wärmebedarf des Gebäudes ermitteln. Ein- oder Zweifamilienhäuser benötigen heute keine platzraubenden Kesselungetüme mehr. Stattdessen genügt meistens ein kompaktes Wandgerät, um jederzeit ausreichend Raumwärme und Warmwasser zu erzeugen. Wichtig ist vor allem eine sinnvolle Auslegung der Speichergröße für den Warmwasservorrat. Ist sie zu groß, wird mehr Wasser erhitzt als erforderlich. Und bei einer zu kleinen Speicher-Dimensionierung droht der Kälteschock unter der Dusche. · Prüfen Sie, welches Heizungssystem in Ihrem Fall die optimale Lösung darstellt. Geräte, die mit der so genannten Brennwerttechnik arbeiten, weisen die besten Nutzungsgrade auf, weil sie auch noch die Wärme aus den Abgasen verwerten. Der Umstieg auf eine Brennwertheizung hat allerdings manchmal auch für den Schornstein bzw. die Abgasabführung bauliche Konsequenzen, die bei der Modernisierungsplanung bedacht werden müssen. · Stellen Sie bei der Ausmusterung Ihres alten Heizkessels direkt auch den eingesetzten Brennstoff auf den Prüfstand. Der Einspar-Effekt einer Brennwert-Heizung kann beispielsweise durch den Umstieg auf Gas noch verstärkt werden, weil diese Technik nur so voll ausgeschöpft wird. Möglich ist das auch dort, wo keine leitungsgebundene Gasversorgung besteht: Moderne Gasheizkessel lassen sich ebenso komfortabel und zuverlässig aus einem Flüssiggastank außerhalb des Hauses betreiben. · Darf’s noch ein bisschen mehr an Energieeinsparung sein? Dann sollten Sie sich die Option auf die Einbindung innovativer Zusatz-Technologien offen halten. Eine Solar-Anlage beispielsweise kann heute bereits rund 60 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs über die Sonnenkollektoren auf dem Dach abdecken. Und bei einem kompakten Blockheizkraftwerk (BHKW) im Heizungskeller wird neben Wärme auch gleich noch der eigene Strom produziert. · Neben regionalen und landesspezifischen Förderprogrammen unterstützt auch der Bund viele Modernisierungsmaßnahmen, die zur Energieeinsparung führen - meistens durch die Gewährung zinsgünstiger Darlehen. Über Umfang und Konditionen dieser Programme informiert die Kreditanstalt für Wiederaufbau bundesweit zum Ortstarif unter der Telefonnummer 01801 – 33 55 77. Auch den Restbetrag muss der Eigentümer nicht alleine stemmen. Die wichtigsten Heizungshersteller bieten häufig in Zusammenarbeit mit einer Bank maßgeschneiderte und unbürokratische Finanzierungen an.