05.08.2012

Meine Form, mein Motiv, mein Glas

Von Türen über Trennwände und Wandverkleidungen bis zu Spiegeln oder Möbeln ist Glas heute in einer Vielzahl von Anwendungen im Innenbereich anzutreffen. Der „Siegeszug“ von Glas als Gestaltungselement in Räumen hängt eng mit den erweiterten Möglichkeiten der Bearbeitung und veränderten Anforderungen an das Wohnumfeld zusammen. Der Trend geht dabei vom Standard zur Individualanfertigung.
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Bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts spielte Glas als Gestaltungselement im Innenraum eher eine untergeordnete Rolle. Es gab Tische mit Glasplatten oder Türen mit Ausschnitten aus Einfachglas in einer übersichtlichen Zahl an Dekoren. Dabei stand die Funktion ganz klar im Vordergrund. Das Glas sollte Licht hindurch lassen und zugleich vor unerwünschten Einblicken schützen. In den achtziger Jahren setzte ein grundlegender Paradigmenwechsel ein und Leichtigkeit und Transparenz wurden zu Leitbildern der Architektur. In der Folge wurde Glas auch im Innenbereich zu einem attraktiven Werkstoff, der für fast alle Anwendungsbereiche verwendet werden kann. Neben dem klassischen Türausschnitt sind es heute Ganzglastüren, gläserne Trennwände und Schiebetüranlagen, die dem Bedürfnis nach Weite und Großzügigkeit Rechnung tragen. Da viele Design- und Ornamentgläser vorgespannt werden können, ist es möglich, sie auch konstruktiv einzusetzen. Damit kann die Gestaltung von Innenräumen analog einer transparenten Bauweise von Außenhüllen umgesetzt werden.

Leben mit Glas

Wohn- und Arbeitsstätte eines Menschen bilden zu großen Teilen seinen primären Lebensraum. Heute hält sich ein Mensch im Schnitt zu 90 % seiner Zeit in Innenräumen auf. Damit ist auch das Bedürfnis gestiegen, Räume individuell zu gestalten, um sich bestmöglich entfalten zu können. Glas ist dabei in zahlreichen Anwendungen denk- und einsetzbar. Wie kein anderes Material leitet es natürliches Licht weiter und strukturiert Räume, ohne sie zu trennen. Darüber hinaus kann Glas durch die zahlreichen Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten auch anstelle von oder in Kombination mit anderen Werkstoffe eingesetzt werden. Was in den achtziger Jahren mit dem Trend zu größtmöglicher Transparenz begann, hat sich bis heute zu einem „alles ist machbar“ entwickelt. Innovative Glasprodukte erlauben es, auch die ungewöhnlichsten Gestaltungsideen umzusetzen. Die Bandbreite reicht dabei von Design- und Ornamentgläsern in verschiedenen Dekoren, Mustern und Farben bis hin zu Kombinationen von Glas mit anderen Materialien in einer Scheibe, gebogenem Glas oder – hochaktuell – dem Bedrucken mit individuellen Motiven.

Designgläser: Vielfalt in Perfektion

Designgläser sind Klassiker bei Glas im Innenbereich. Sie sind im Allgemeinen gekennzeichnet durch Struktur, Form und Farbe. Man unterscheidet dabei nach technischer und dekorativer Bearbeitung. Durch Verfahren wie Ätzen, Sandstrahlen, Emaillieren oder Gravieren lassen sich Gläser zudem individualisieren. Ornamentgläser mit einer glatten Seite können auf dieser ebenfalls weiterbearbeitet werden. Sowohl die Dekore als auch die Farben der Gläser haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Sie sind Ausdruck der jeweils aktuellen Zeitströmungen und Trends. Die Entwicklung geht dabei von eher gedeckten Farben in den 1970er-Jahren hin zu größtmöglicher Transparenz bzw. Brillanz und Klarheit. Auch die Dekore haben sich gewandelt, so sind heute vielfach klare geometrische Muster gefragt. Insgesamt hat sich die Bandbreite erheblich vergrößert und für jeden Einrichtungsstil von klassisch über modern bis verspielt gibt es eine Auswahl passender Gläser.

Trend zur Individualität

Nach dem Beige, Braun und Bronze der 1970er über den Chrom und Glas-Purismus der 1980er und die eklektizistischen 1990er-Jahre des letzten Jahrhunderts lässt sich zurzeit ein Trend zu größtmöglicher Individualität feststellen. Zugleich soll das eigene Heim Geborgenheit ausstrahlen. Ein weiterer starker Trend, der vor allem in der Arbeitswelt und teilweise auch in privaten Lebenswelten Einzug hält, ist Flexibilität. Sei es, dass Arbeitsplätze mobil sind oder dass Wohnen und Arbeiten unter einem Dach stattfinden. Die vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten von Glas erlauben es heute, Lebens- und Arbeitswelten ganz nach Wunsch und Vorlieben zu gestalten. Das beginnt bei der Funktion: Mit flexiblen Trennwand- und Schiebetürsystemen wie SGG CLARIT oder SGG PORTAL lassen sich Räume dauerhaft oder auf Zeit abtrennen und zudem mit teilweisem oder völligem Sichtschutz versehen, je nachdem wie es gerade gebraucht wird. Für unterschiedliche Raumwirkungen lassen sich die Oberflächen von Gläsern entsprechend bearbeiten: angefangen von sandstrahlen über säuremattieren, verspiegeln, emaillieren, lackieren oder bedrucken. Mit lackierten Gläsern wie SGG PLANILAQUE beispielsweise lassen sich sowohl Wände als auch Möbelfronten fertigen. Damit kann eine homogene Ausstrahlung von klassischer Eleganz in unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Farbtönen erzielt werden. Hochaktuell ist das Bedrucken von Gläsern im Siebdruckverfahren oder als Digitaldruck. Das ermöglicht eine fotorealistische Darstellung von Motiven auf Türen, Wandverkleidungen, Möbeln oder Trennwänden und somit ein Höchstmaß an Gestaltungsfreiheit.

Ungewöhnliche Verbindungen

Dass es möglich ist, Glas mit anderen Materialien zu einer dauerhaften Verbindung zu verarbeiten, hat Glasveredeler zum Experimentieren inspiriert. Zwei Beispiele, die für extravagante Anwendungen im Innenbereich stehen, sind SGG FLOASTONE und VETROVARI. SGG FLOATSTONE ist ein Verbundglas mit Natursteinschicht. Die drei bis zehn Millimeter dünne Natursteinschicht ist fest zwischen zwei Glasscheiben eingeschlossen. Das Verbundglas beeindruckt durch eine imposante visuelle Tiefe, erzielt starke optische Effekte und macht ausgefallene Ideen für exklusive Wohn- oder Luxusbauprojekte möglich. Aus anderem Stoff ist VETROVARI und zwar aus richtigem. Für das Designglas werden exklusive Stoffe mit dem Glas verbunden. VETROVARI bietet eine neue, ungewöhnliche Optik, die ihre Spannung aus dem Zusammenspiel von kühlem Glases mit Stoff bezieht. Es kann überall eingesetzt werden, wo Glasanwendungen realisiert werden sollen.

Blick nach vorn

Trends wechseln sich mit einer immer schnelleren Geschwindigkeit ab, verschiedene Stilrichtungen vermischen sich und Geschmäcker sind so individuell wie die Nutzer der Räume. Glas kann als langlebiges Material bei allen Wechseln bestehen und bei der fortschreitenden Auflösung der "Räume als Funktion" mitwirken. Gleichzeitig wird Glas als Transportmaterial des Lichts den Menschen weiter faszinieren. Bei opaken und gestalterischen Gläsern wird die Oberfläche weiter an Bedeutung gewinnen und Glas als Material mit Tiefenwirkung vermehrt Einzug halten. Die Haptik und Optik von Glas kann in Form von 3D-Effekten und Bearbeitungen der Oberfläche zu neuen Inspirationen anregen. Gerade in Zeiten kontinuierlichen Wandels zählen bleibende Werte und damit langlebige Baumaterialien wie Glas.

Autorin:
Eva Kazmierczy

Quelle
Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH


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