Lamellendachmontage leicht gemacht

Ein Lamellendach bringt Eleganz und Funktionalität in den Outdoorbereich – vorausgesetzt, die Montage verläuft reibungslos. Mit ein paar cleveren Tipps und dem richtigen Know-how wird der Aufbau zum Kinderspiel.
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Ein Handwerker nimmt an einer weißen Hausfassade präzise Maß mit einem Zollstock.
Festlegung des Bezugspunkts für alle Bauteile: Ausmessen des Meterrisses mit Laser und Zollstock. Foto: weinor
Das Aufmaß wird in den meisten Fällen von dem Mitarbeiter des Fachbetriebs genommen, der für Bauleitung und Planung zuständig ist. Er legt Meterriss, Referenz- und Bezugspunkt sowie die genaue Position des Lamellendaches fest. Zudem bestimmt er die Befestigungspunkte und die Befestigungsmittel. Mit der Kompetenz des Bauleiters steht und fällt die reibungslose und fachgerechte Montage. Er kennt die Kräfte, die aus dem Anbauprodukt auf das Bauwerk sowie die Befestigungsmittel wirken und führt die Montageeinweisung und -überwachung durch.
Zwei Handwerker montieren ein Querprofil eines Lamellendaches an einer weißen Hauswand.
Start der Baustelle: Positionierung des Wandanschlusses und Markierung der Befestigungspunkte. Foto: weinor

Anbindung an die Fassade

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, ein Lamellendach an eine Fassade anzubinden: Entweder wird es mit Befestigungsmitteln direkt an der Fassade montiert oder vor der Fassade errichtet. Im ersten Fall wird ein spezielles Profil fest mit der Anschlusswand des Hauses verbunden – unter der Voraussetzung, dass diese ausreichend tragfähig ist. Hier können die Pfosten an der Anschlusswand auf Wunsch auch entfallen. Je präziser die Montage des Wandanschlussprofils ist, desto einfacher gestaltet sich die weitere Installation. Es ist dabei unerlässlich, die Herstellerangaben einzuhalten und innerhalb der Montagetoleranzen zu arbeiten. Die Montage vor der Fassade als zweite Möglichkeit empfiehlt sich bei Klinkerfassaden und Fertighäusern, da hier keine Lasten auf die Vorsatzschale abgetragen werden dürfen. In beiden Fällen wird der Spalt zwischen dem Artares-Lamellendach und der Fassade mit einer Anschlussblende und einem Dichtband abgedichtet.
Ein Monteur zieht ein Kabel durch eine Bohrung in einem weißen Trägerbalken unter freiem Himmel.
Stabile Verankerung und saubere Montage: Bohren und Reinigen für den Wandanschluss. Foto: weinor

Verankerungsfläche und Untergrund

Eine essenzielle Rolle bei der Montage spielen die Befestigungsflächen und Untergründe. Das Befestigungsmittel, das die größten Kräfte trägt, sollte immer in der Mitte der Betondecke platziert werden. Dies ist wichtig, da der Abstand zwischen der Mitte des Befestigungsmittels und der Betonkante sowie der Abstand zwischen den Befestigungsmitteln nach Herstellervorgaben und technischen Richtlinien eingehalten werden muss. Durch die Platzierung in der Mitte der Betondecke wird die Gefahr, beim Bohren auf Stahl zu stoßen, deutlich reduziert – im Gegensatz zu einer Positionierung in der oberen oder unteren Betonschicht. Grundsätzlich gilt: Die Armierung befindet sich immer in der oberen und unteren Lage der Betondecke und darf nicht angebohrt werden.
Ein Handwerker trägt einen Montageheber vor einer Hausfassade mit geschlossenen Rollläden.
Präzises Halten in gewünschter Höhe: Montageheber und -stützen zum Anheben der Rahmenprofile. Foto: weinor

Präzise Ausrichtung von Fundamenten

Bei Fundamenten ist es entscheidend, dass ihre Dimensionierung von einem Statiker oder Architekten vorgenommen wird, der gegebenenfalls auch eine Armierung einplant. Die Größe und Tiefe der Fundamente variiert je nach Untergrundbeschaffenheit – ob Sand oder Lehm, gewachsener oder angeschütteter Boden. Die Oberfläche der Fundamente muss so genau wie möglich, also „im Wasser“, ausgerichtet sein. Weicht die Oberfläche davon ab, müssen die Bodenplatten der Pfosten mit druckfestem Material unterlegt werden. Andernfalls werden die Pfosten beim Anziehen der Befestigungsmittel der Bodenplatten, aus dem Lot gezogen. Werden Fundamente neu angelegt, so sollte ein großes Augenmerk darauf gelegt werden, dass diese alle auf einer Höhe liegen. Das vermeidet Mehrarbeit, die mit erheblichen Kosten verbunden ist! Die Auswahl von Pfostenfuß und -platte ist Sache des Planers. Er kennt die statischen Anforderungen und baulichen Gegebenheiten. Weinor hat für alle Untergründe die richtige Pfostenbefestigung im Angebot.
Ein Handwerker arbeitet auf einer Leiter an der Rahmenkonstruktion eines Lamellendaches auf einer Terrasse.
Prüfung der Rechtwinkligkeit und Vermeidung von Verzug durch das Messen der Diagonalen. Foto: weinor

Lammellendach-Montage – Diagonalen im Fokus

Bei der Installation von Lamellendächern spielen die Diagonalen eine zentrale Rolle. Sie werden bei jedem Dach vorgegeben und sind in den Montageunterlagen zu finden. Bei Lamellendächern ist es erforderlich, diese vor dem Installieren der Lamellen und dem Befestigen der Pfosten zu überprüfen. Die Kontrolle muss stets in der Bezugsebene erfolgen – also in der Lamellenebene. Nur so ist eine spannungsfreie Montage möglich.

Die Waagerechte – bei Schiebetüranlagen besonders wichtig

Immer öfter besteht der Wunsch, die Seiten des Lamellendaches zu schließen, in der Regel mit Ganzglas-Schiebetüranlagen. Durch das Baukastensystem von Weinor können diese jederzeit nachgerüstet werden, ungeachtet dessen, ob sie mitbestellt wurden oder Teil einer späteren Nachrüstung sein sollen. Bei Erweiterung des Lamellendaches mit Glasschiebewänden wie der w17 easy von Weinor muss die untere Laufschiene so waagerecht wie möglich innerhalb der Montagetoleranzen ausgeführt und in bestimmten, nach Herstellerangaben vorgegebenen Abständen unterlegt werden.
Ein Monteur richtet auf dem Dach einer Überdachung die Lamellen von Hand aus.
Synchronisierte Bewegung und Vermeidung von Verkanten: Das Verbinden der Lamellen mit dem Mitnahmestab. Foto: weinor
Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Türflügel in jeder Position parallel und senkrecht zueinanderstehen. Weinor-Produkte sind so ausgelegt, dass sie auch bei nicht idealen Montagebedingungen bestmöglich funktionieren. Für das Unterlegen der Schiene etwa bietet Weinor speziell auf die Laufschienen abgestimmte Unterlegklötze an, die ein leichtes, einfaches und fachgerechtes Ausrichten ermöglichen.

Vertikalbeschattungen – im modularen System bereits mitgedacht

Zum Schutz vor Zugluft und fremden Blicken legen viele Nutzer Wert auf seitliche Vertikalbeschattungen. Durch das modulare System von Weinor sind diese beim Lamellendach Artares bereits vorkonzipiert, nahezu unsichtbar in die Attika integrierbar und können bei Bedarf auch später ergänzt werden. Eine nachgerüstete Vertikalbeschattung ist baugleich mit einer von Anfang an mitbestellten. Stromanschluss und Montagevorbereitung können optional bei der Dachbestellung vorbereitet werden. Für eine einfache und schnelle Montage entfällt das lästige Kabelverlegen und Bohren, weil alles vorbereitet ist.
Ein modernes Lamellendach über einer Terrasse vor einem weißen Haus mit Garten.
Lamellendächer wie Artares von Weinor sind beliebt, weil die variable Lamellen-Ausrichtung die Luftzirkulation regelt und mit dem Spiel von Licht und Schatten ein einzigartiges Ambiente entsteht. Foto: weinor

Abdichtung und dauerelastische Verfugungen

Auch bei Abdichtungen und dauerelastischen Verfugungen gibt es klare Richtlinien. Der verwendete Dichtstoff muss geeignet sein und verschiedene Anforderungen erfüllen, wie zum Beispiel die Innen- und Außenanwendung, Bewitterung, Überstreichbarkeit und Haftung auf verschiedenen Untergründen. Für die Auswahl des geeigneten Dichtstoffs ist es erforderlich, diese Punkte mit dem jeweiligen Dichtstofflieferanten zu klären. Auch die Verarbeitungsrichtlinien sind zu beachten, einschließlich der für eine einwandfreie Funktion der Fuge oft vorgeschriebene Dichtschnur oder Füllschnur unter der elastischen Fuge.

Auch wenn’s manchem schwer fällt – Montaganleitung beachten!

Die wichtigste Grundlage jeder Montage ist immer die zugehörige Montageanleitung, welche die Reihenfolge und Montagedetails wie Anzugs- und Drehmomente vorgibt. Leider wird diese oft nicht beachtet oder erst herangezogen, wenn ein Fehler passiert ist. Schleicht sich ein Schnitzer ein, bedeutet dessen Korrektur einen erheblich größeren Zeit- und Kostenaufwand. Also immer dran denken: Die Montage sollte konzentriert und gewissenhaft nach Anleitung durchgeführt werden, auch wenn es manchmal lästig erscheint. Dafür ist die Freude beim Monteur wie beim Endkunden umso größer, wenn am Ende alles passt und schön anzusehen ist.
Resümee von Karsten Mueller (Redaktion “bauen.com“)
Lamellendächer sind echte Allrounder. Sie bieten Schutz, spenden Schatten und sehen dabei noch richtig gut aus. Damit am Ende aber auch wirklich alles passt, ist Präzision bei der Montage das A und O. Vor allem das Aufmaß und die Ausrichtung der Fundamente verdienen volle Aufmerksamkeit, sonst droht unnötige Mehrarbeit. Wer dann noch die Montageanleitung aufmerksam liest, ist auf der sicheren Seite. Denn Hand aufs Herz: genau da hapert es oft.

Quelle13.05.2025
Weinor GmbH & Co. KG

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