So schneidet die Walze des Walzen- oder Spindelmähers die Rasengräser ab und hinterlässt nur kleine, glatte Schnittstellen, die rasch heilen.
Ähnlich arbeitet der Balkenmäher, der allerdings kaum im Hausgarten zum Einsatz kommt, zumal sich der Mähbalken nicht exakt in gleicher Höhe führen lässt. Die schweren Balkenmäher sind besser für unwegsames Gelände und große Wiesenflächen geeignet.
Der dritte Typ, der Sichelmäher, schont das Gras am wenigsten, obwohl diese Geräte am häufigsten eingesetzt werden. Das rotierende Messer rupft die Gräser ab. Wenn man aber bedenkt, dass auch Kühe, Schafe oder Pferde an den Gräsern rupfen, wird deutlich, wie robust die Seggen, Rispen oder Simsen sind.
Sie erholen sich immer wieder aus dem Wurzelwerk.
Vom Schiebemäher bis zum Traktor
Nur ein funktionelles und gewartetes Gerät hinterlässt einen gepflegten Rasen. Der Motor muss rund laufen und die Messer müssen schneiden.
Selbstverständlich soll der Mäher zur Grundstücksgröße passen. Eine kleine Reihenhauswiese mäht der Handschiebemäher besser als jedes Motorgerät.
Doch am Hang macht das Mähen mit dem Spindelmäher Mühe, es sei denn, Sie haben einen Selbstfahrer ausgewählt.
Auch auf großen Flächen erleichtert ein Motormäher mit Antrieb die regelmäßige Rasenpflege. Der Handel bietet sowohl Sichelmäher als auch Spindel- oder Walzenmäher mit Radantrieb.
Zum Kauf eines Aufsitzmähers ist nur zu raten, wenn große Rasenflächen oft gemäht werden sollen. Allerdings verdichtet der Mähtraktor bei häufigem Einsatz den Boden. Lehmige Wiesen sollten Sie mit diesem Gerät nur bei trockenem Wetter bearbeiten, sonst verschmiert die Erdkrume.
Vielleicht genügt schon ein Motormäher ohne Antrieb, wenn ebene Flächen das Haus umgeben. Motorschiebemäher gibt es in vielen Ausführungen. Die verschiedenen Hersteller führen Sichelmäher mit Benzin- oder Elektromotor mit verschiedenen Schnittbreiten im Sortiment.
An Böschungen lässt sich ein Luftkissenmäher (Sichelmäher mit Benzin- oder Elektromotor, der statt auf Rädern auf einem Luftpolster schwebt) leichter handhaben als ein Modell mit Rädern.
Achten Sie beim Kauf eines „Benziners”, dass er leise mit bleifreiem Treibstoff läuft, mit Katalysator ausgerüstet und mit einer Sicherheitsplakette gekennzeichnet ist.
Auch Elektrogeräte müssen die Sicherheitsbestimmungen erfüllen!
So bietet eine Messerbremse Schutz vor Verletzungen und ein automatisches Kabel-Nachführsystem hält das Stromkabel stets vom Messer fern.
Leider ist das Kabel beim Mähen zwischen Bäumen und Sträuchern störend.
Aber auch im freien Gelände braucht man Übung mit dem Elektromäher. Schnitte ins Netzkabel sind nicht immer zu vermeiden. Dann schützt eine Strom-Schnell-Abschaltung (Totmannschalter) vor Stromschlag.
Für die Elektrogeräte spricht ihr geringes Gewicht. Außerdem lärmen und stinken sie nicht. Im Übrigen sind diese Mäher sehr leicht zu warten.
„Benziner” brauchen Sprit und etwas Pflege, damit sie zuverlässig anspringen und laufen (Zündkerze, Luftfilter reinigen usw.).
Freischneider (Trimmer) hingegen kann man kaum als Rasenmäher gebrauchen. Es sind vielmehr Geräte mit Benzin- oder Elektromotor, mit denen kleine Flächen auch in unwegsamem Gelände gemäht werden können. Genauso wirksam ist in diesem Fall eine Sense oder eine Sichel.
Scharfe Klingen schneiden gut
Das beste Gerät schneidet nur so gut, wie sein Mähwerk. Deshalb gehört die Messerpflege zur Wartung jedes Rasenmähers. Das Sichelmähermesser ist leicht auszubauen und kann so geschärft werden. Zu empfehlen ist ein Sichelmäher mit auswechselbaren Klingen, die mit Schrauben an der Sichel befestigt sind. Stumpfe Klingen können leicht abmontiert, geschliffen oder ausgewechselt werden. Das empfindliche Mähwerk des Spindelmähers kann man am Gerät nachjustieren und schleifen. Wichtig ist, Verformungen durch Steinschlag glattzuschleifen, damit die Spindel exakt am Mähbalken vorbeiläuft. Der Spindelmäher ist scharf, wenn er Papier schneidet. Ein Balkenmäher sollte zum Schleifen in die Hände eines Spezialisten gegeben werden, denn die Messerschneiden müssen in einem bestimmten Winkel geschliffen sein. Trimmer sind entweder mit einem Nylonfaden oder mit einem Metallmesser ausgerüstet. Der Nylonfaden muss gelegentlich gewechselt werden, das Messer kann man schleifen.
Vertikutierer
Mit der Zeit verfilzen Rasenflächen. Dem ist mit einem Vertikutierrechen oder Motorvertikutierer entgegenzuwirken. Der Rechen rupft mit Muskelkraft den Filz aus dem Rasen. Dabei schneiden feststehende Messer in die Grasnarbe ein. Es gibt verschiedene Typen, die gut funktionieren. Gründlicher und ohne große Mühe gelingt das Lüften mit einem Motor-Vertikutierer.
Die Elektrogeräte oder Benziner sind ähnlich wie Rasenmäher zu handhaben. Eine rotierende Messerwalze dringt in den Boden ein und reißt die verfilzte Grasnarbe auf.
Dabei schleudert sie zugleich Steine nach oben oder in den Grasfangkasten.
Kleingeräte
Schon bei der Rasenanlage und auch später für Ausbesserungsarbeiten wird ein guter Rechen gebraucht. Das kann ein Holzoder Metallrechen sein oder einer mit Kunststoffzinken. Er muss jedenfalls einen geraden Balken haben. Der macht das ebene Abziehen der Fläche möglich.
Zudem ist eine Schubkarre nötig und eine Schaufel, um große Steine, Rasensoden und anderen Abraum aufzusammeln und wegzufahren. Weiterhin sollte ein geschliffener Spaten zum Stechen der Rasenkanten bereitstehen. Diese Handwerkzeuge gehören neben anderen Geräten für den täglichen Gebrauch aber ohnehin zur Gartengeräte-Grundausstattung und sind vorhanden.
Gärtner-Tipp
Wenn der Rasen regelmäßig kurz geschoren wird, kann das Gras liegen bleiben. Die Nährstoffe kommen dem Boden dann wieder zugute. Regenwürmer verwandeln die Halme in Humus.
Wenn der Rasen regelmäßig kurz geschoren wird, kann das Gras liegen bleiben. Die Nährstoffe kommen dem Boden dann wieder zugute. Regenwürmer verwandeln die Halme in Humus.
Nützlich ist noch ein Rasen-Schlepprechen, der mit einem runden Balken und dünnen Zinken besonders leicht über die Fläche gleitet und gut zum Abrechen der Halme (etwa nach dem Mähen ohne Grasfangkasten) geeignet ist. Wenn Wurzelkräuter stören, sind diese am einfachsten und ohne Gift mit einem Wurzelstecher aus dem Rasen zu lösen.
Geräte mieten
Für die Anlage des Rasens können durchaus Leihgeräte nützlich sein. Verleihgeschäfte gibt es in vielen größeren Städten (siehe Telefonbranchenbuch), die neben Fräsen, Walzen, Igelwalzen auch Geräte für die nicht alltägliche Pflege, insbesondere Motorvertikutierer, im Sortiment haben. Gut ausgerüstet und hilfreich sind oft auch die örtlichen Gartenbauvereine, die Geräte an Nichtmitglieder für einen angemessenen Betrag abgeben. Für Mitglieder ist der Verleih normalerweise kostenlos oder mit dem Jahresbeitrag bezahlt.
Sicherheit
Benutzen Sie nur Geräte, die den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und zwar nicht nur zu Ihrer eigenen Sicherheit. Rasenmäher, die keinen Grasfangkorb und kein Schutzblech am Auswurfschacht haben, können gefährliche Steinschleudern sein.
Lebensgefährlich sind oft auch alte Geräte, die umgebaut wurden. Der Einsatz solcher Unikate kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden, weil die Versicherungen im Schadensfall nicht für die Kosten aufkommen müssen. Es lohnt sich deshalb, veraltete Geräte auszumustern und durch neue zu ersetzen, zumal diese normalerweise auch besser und einfacher zu bedienen sind und umweltschonender funktionieren. So laufen beispielsweise die neueren Rasenmäher mit bleifreiem Benzin und lärmen weniger als alte Typen.
Bewässerungssysteme
Normal kommt jeder Rasen mit den natürlichen Niederschlägen aus. Im Sommer nimmt der Rasen Hitzeperioden hin.
Braune Flecken bleiben zwar dann nicht aus. Sie werden aber nach dem nächsten Regen wieder grün.
Wenn Sie dennoch einen immergrünen Teppich haben wollen, lohnt sich das Sammeln von Regenwasser in einer großen Zisterne oder das Erschließen von Grundwasser mit einem Brunnen.
Zum Verteilen des Wassers bieten sich einfache Regner an, die im Rasen aufgestellt werden. Diese bekommen das Wasser mittels Pumpe durch einen Schlauch aus der Zisterne.
Bei der Auswahl der Regner, der Pumpen und der Schläuche helfen auch hier wie bei anderen Gartengeräten und -utensilien die Prüfberichte der Stiftung Warentest.
Neben diesen mobilen Beregnungsanlagen ist die künstliche Bewässerung des Rasens auch mit fest installierten Regnern möglich. Die Versenkregner werden nach einem bestimmten Schema in den Rasen eingesetzt und mit Leitungen verbunden. Im Boden stören sie nicht, zumal keine Geräte herumstehen und keine Schläuche herumliegen. Bei Bedarf lassen sich die Regner leicht öffnen oder – je nach System – ausfahren und betreiben.