
Wann ist ein Möbel "antik" oder eine "Antiquität"?
"Damit ein Möbel als antik bezeichnet werden kann, muss es zumindest 100 Jahre alt sein. Darüber hinaus ist der authentische Zustand der Stücke wichtig", erklärt Kunsthändler Georg Britsch aus Bad Schussenried (britsch.com). Schrank, Tisch und Kommode dürfen demnach nicht aus diversen alten Möbelteilen zusammengesetzt und nicht umgebaut sein. Der Fachhändler, so Britsch, prüfe immer besondere Merkmale: Sind die konstruktiven Bestandteile in klassischer Handwerkskunst produziert? Welche Gebrauchsspuren weist die Oberfläche auf? In welchem Zustand ist die Rückwand? "Echt antik ist der Einrichtungsgegenstand erst, wenn er nicht 'überrestauriert' wurde. Mit anderen Worten: 80 bis 90 Prozent des Exponats müssen original sein", so Britsch. Ob ein Möbel tatsächlich aus der angegebenen Zeit stamme, könne meist nur der geschulte sowie erfahrene Fachmann erkennen. Er sei in der Lage, die Epoche zu bestimmen und diese per Zertifikat dem Käufer zu garantieren.
Sind antike Möbelstücke für den Alltag gemacht?
Antiquitäten beweisen schon seit 100 Jahren und mehr, dass sie so einiges aushalten können. "Das hochwertige Holz, veredelte Oberflächen und die handwerklich sowie qualitativ aufwändige Verarbeitung machen aus den Antiquitäten fast unverwüstliche Einrichtungsgegenstände", weist Georg Britsch auf die Alltagstauglichkeit der Stücke hin. Die Pflege der Antiquitäten, so Britsch, sei eigentlich einfach: "Man sollte nur darauf achten, Antikpflege aus dem Fachhandel und nicht Allzweckpflegemittel aus dem nächsten Supermarkt zu verwenden. Diese sind meist nicht geeignet und aggressiv, so dass sie dem schönen Stück eher schaden." Auch diesbezüglich könne der Fachhändler gut beraten und die passenden Mittel aussuchen.Sind echte Antiquitäten teuer?
Originale Antiquitäten müssen nicht unbedingt teurer sein als neue Stücke aus dem Möbelhaus. "Historische Möbel sind immer Einzelstücke. Deren handwerklich aufwändige Herstellung wäre heute fast nicht mehr bezahlbar", so Georg Britsch. Zudem hielten die antiken Stücke ein Leben lang, während neue Möbel oftmals schnell massive Qualitätsverluste erleiden. Dies relativiere den Preis noch einmal erheblich.
Foto: djd / www.britsch.com