Seit ein paar Jahren werden Parkett und Dielen aus Bambus angeboten.
Laut den Herstellern haben sie ab Werk geringere Schwind- und Quellmaße als Eiche und sind weit belastbarer. Bambus ist botanisch gesehen eine Grasart.
Die 15 bis 20 Zentimeter dicken Halme werden zersägt und zu Stab- und Fertigparkett oder zu Landhausdielen verarbeitet.
Vielleicht ein Bodenbelag mit Zukunft, denkt man daran, dass es in Rekordzeit nachwächst.
Wohnlich
Böden aus Holz, ob repräsentatives Parkett in reizvollen Mustern oder einfache, angenehm federnde Dielenböden, sind äußerst dauerhaft. Sie wurden früher generell mit Lack versiegelt und lassen sich im Schadensfall ein paar Mal abschleifen und neu lackieren.
Daher entscheiden sich viele Hausbesitzer dafür, sie zu erhalten und eventuell noch zu ergänzen. Am besten nimmt man ein paar Muster aus dem Fachhandel mit nach Hause und vergleicht vor Ort Maserung und Farbtöne, damit ein stimmiges Bild entsteht. Die Parkettstäbchen werden verklebt, während man Dielenbretter auf Lagerhölzern nagelt oder schraubt, da sie ihrer Größe wegen mehr Freiheit zum „Arbeiten“ benötigen.
Die Lagerhölzer selber kann man noch auf Schwingelemente aus Gummi setzen, was die Trittschall-Übertragung weiter eindämmt. Dem Verlegen folgt das Abschleifen und anschließend das Versiegeln beziehungsweise die Behandlung mit Öl oder Wachs.
Trittschalldämmung
Hört man Schritt und Tritt aus der Etage darüber, verfliegt die Freude über das Traumhaus schnell. Der Lärm herumtollender Kinder wird dann zur Belastungsprobe für die Eltern. Eine einfache und effiziente Lösung bieten Trockenestrich-Elemente auf Holzwollebasis wie „Heraklith-Floor“.
Flauschig
Ideal im Wohnbereich sind Teppichböden. Fast alle weisen eine gute Trittschall- sowie Wärmedämmung auf. Solche aus Polyamid- oder Polypropylen-Flor sind die geläufigste Variante, haben aber den Nachteil der elektrostatischen Aufladung – sie ziehen Staub an.
Teppichböden aus Wolle sind angenehm begehbar, robust, dafür nicht ganz billig. Wolle ist antistatisch und kann zudem überschüssige Luftfeuchtigkeit aufnehmen, Wollfett wirkt Schmutz abweisend. Manko ist häufig das Mottengift Permethrin, ein Nervengift, das nach Meinung von Baubiologen gar nicht nötig wäre.
Die Pflanzenfasern Kokos und Sisal werden zu robusten, flachen Geweben verarbeitet; sie sind tauglich für Flächenheizungen. Man unterscheidet „Schlingenware“ und „Velours“; bei letzterem sind die im Trägergewebe eingenähten Fäden aufgeschnitten.
Daneben gibt es den mechanisch verfestigten, äußerst abriebfesten Nadelvlies. Die Rückseite ist je nach Qualität mit einer geschäumten Kunststoffschicht, Latex, Filz oder Jute verstärkt. Textilbeläge kann man lose verlegen, vollflächig verkleben, verspannen, mit doppelseitigen Klebebändern befestigen oder verkletten.
Ab 20 Quadratmetern ist eine Fixierung empfehlenswert, denn durch Schwankungen der Luftfeuchtigkeit kann es zu Wellenbildung kommen. Gütesiegel geben unter anderem Auskunft über Strapazier- und Komfortwert.
Fix und Fertig
Nicht so langlebig wie ihre massiven Verwandten, haben Fertig-Parkett und Fertig-Dielen dennoch ihre Vorteile. So sind sie günstiger und formstabiler, da sie aus Trägerplatten aus Holzwerkstoff bestehen, die mit einer dünnen Edelholz-Nutzschicht versehen werden.
(Mit „Landhausdielen“ sind Fertig-Dielen gemeint, die ebenso auf Lagerhölzern wie auf Filzpappe verlegt werden können.) Die Nutzschicht sollte mindestens vier Millimeter stark sein, sodass Schäden im Belag sich wenigstens ein- bis zweimal durch Abschleifen ausbessern lassen.
Verlegt werden sie schwimmend, Nut und Feder erleichtern die Arbeit. Schleifen und Versiegeln ist danach nicht erforderlich. Wie bei den Massiv-Hölzern empfiehlt es sich, erst einen Satz Muster zwecks Vergleich zusammenzustellen, wenn man anstücken oder ergänzen will.
Natürlich

Rustikale bruchraue Solnhofener Platten. - Foto: Juma Natursteinwerke
Ob alt oder neu, sie eignen sich am ehesten für Räume mit starkem Durchgangsverkehr. Man bekommt sie weitgehend naturbelassen, poliert, geschliffen oder sandgestrahlt. Bei der Planung ist jedoch das ungünstige Schalldämmverhalten von beispielsweise Marmor, Travertin, Schiefer oder Granit zu berücksichtigen.
Altbekannt
Früher geschätzt in Krankenhäusern und Behörden, weil die Farben so deprimierend waren und das Material selbst so pflegeleicht ist. Doch zumindest das mit den Farben stimmt nicht mehr, seitdem Linoleum ein ökologisches Comeback erlebte.
Schließlich besteht es vollständig aus natürlichen Rohstoffen: Leinöl, Naturharze, Holz- und Korkmehl, Kalksteinpulver werden geknetet und auf eine Trägerschicht aus Jutegewebe gewalzt. Für Bäder und Duschen eignet es sich nicht. Unter stehender Nässe quillt es auf und wellt sich. Der Belag ist, sofern nicht mit Acrylat beschichtet, antistatisch und resistent gegen Öl und Fett; noch dazu scheinen Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze sich auf ihm nicht halten zu können.
Linoleum wird „von der Rolle“ verlegt oder auch in Form von Platten, genauso wie Fertigparkett. Die Verarbeitung gehört unbedingt in Expertenhände, denn die Fugen müssen mit einem Handschweißgerät sorgfältig gegen eindringende Feuchtigkeit verschlossen werden. Wird er mit Wachs behandelt, gestaltet sich die Pflege ein wenig aufwändiger.
Unempfindlich

Fliesen – Klassiker fürs Feuchte überzeugen auch im Wohnraum. - Foto: Korzilius
Fliesen eignen sich besser für Bad, Küche und Flur als ein textiler Belag. Ob Rotwein, Öl, Straßenschmutz, alles lässt sich mit einem Wisch spurlos beseitigen.
Glasierte Fliesen werden in fünf Abriebklassen eingeteilt. Im Wohnbereich nimmt man die Klassen zwei bis vier. Generell sind sie antistatisch, farb- und lichtecht sowie zum Teil säurebeständig und fleckensicher. Individuelle optische Effekte erreicht man durch Wechsel von Farben und Formaten. Die Verlegung ist allerdings relativ zeitaufwändig.
Modern

Laminatböden gibt es in (fast) jeder Optik: von Holzoder Steinoberflächen bis hin zu bunten, geometrischen Mustern. Die neue Linie Trendtime: Produktneuheiten in Anlehnung an internationale Design- und Wohntrends. - Foto: Parador
Bis zu sieben Millimeter dünn, lässt sich Laminat ohne Weiteres auf vorhandene Beläge aufbringen. Es wird in Paneelen geliefert und schwimmend verlegt. Nut und Feder werden mit einem wasserdichten Kleber verleimt. Nachdem er abgebunden hat, ist der Belag sofort begehbar. Abschleifen kann man Laminat nicht. Das ist auch nicht nötig, da die Oberfläche sehr hart ist und so kaum Kratzer entstehen. Kleinere Schäden lassen sich mit speziellen Reparatursets beheben, die Reinigung ist unkompliziert.
Elastisch
Im Kinderzimmer, wo getobt und gespielt wird und überall dort, wo kein federnder, dämmender Unterbau möglich ist, kommt ein Belag aus Kork in Frage – trittelastisch, gelenkschonend, rückenfreundlich. Der Handel hält Korkfliesen, Parkett zum Klicken und Fertigparkett (auf Trägerplatte) bereit, mit naturbelassener, gewachster, geölter oder versiegelter Oberfläche. Fliesen werden auf dem Untergrund verklebt, Parkett schwimmend verlegt.
Ist die Nutzschicht dick genug, kann sie wie Parkett bei Bedarf abgeschliffen werden. Ein Korkbelag lässt sich einfach reinigen, nur alkalische Putzmittel verträgt er nicht. Achtung: Im Zuge der Herstellung aus Korkgranulat kann Formaldehyd zum Einsatz kommen, man achte daher aufs Etikett.