Bestandsgebäude gut gedämmt

Eleganz und Gemütlichkeit im klassischen Gewand: Ältere Häuser haben ihr ganz eigenes Flair und stehen deshalb bei Immobilieninteressenten hoch im Kurs. Bestandsimmobilien rücken auch deshalb verstärkt in den Blick, da freie Grundstücke für einen Neubau vielerorts Mangelware sind.
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Handwerker bringt eine Dämmplatte an der Außenwand eines Altbaus an, um die Energieeffizienz zu verbessern.
Eine bessere Dämmung bedeutet weniger Wärmeverluste über die Fassade – verbunden mit eingesparten Emissionen und niedrigeren Heizkosten. Foto: djd / IVH / Getty Images / yunava1
Zudem lässt sich bei Altbauten mit nicht mehr zeitgemäßer Energieeffizienz oft über den Preis verhandeln – so bleibt anschließend finanzieller Spielraum, um das neue Zuhause fit für die heutigen Anforderungen zu machen. An erster Stelle der Modernisierungsplanung steht meist die nachträgliche Dämmung. Wenn weniger Heizwärme nach außen entweicht, senkt das dauerhaft die Heizkosten und trägt mit eingesparten Emissionen zum Klimaschutz bei.
Bauarbeiter hebt eine große Dämmplatte vor einem Haus und bereitet die Installation zur energetischen Sanierung vor.
Die nachträgliche Dämmung der Fassade bildet meist den ersten Schritt, um ältere Häuser fit für die Zukunft zu machen. Foto: djd / IVH / Getty Images / Ok Shu

Ökologisch ein Gewinn

Unabhängig von der verwendeten Heizenergie und dem Zustand der Immobilie zeigt sich, dass eine Dämmung stets ökologische Vorteile mit sich bringt. Zu diesem Schluss kommt das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) in einer Studie zur Umweltbilanz verschiedener Dämmstoffe. Die Einsparungen, die durch die Dämmung erzielt werden können, überwiegen um ein Vielfaches die Energie, die zuvor in ihre Produktion fließt. Hinzu kommt: Weitere Modernisierungsschritte wie ein Austausch der alten Heizung sind oft erst nach einer Verbesserung der energetischen Effizienz sinnvoll.

„Der Wechsel beispielsweise zu einer Wärmepumpe im Altbau ist erst dann wirklich effektiv, wenn der Dämmstandard so angepasst ist, dass er niedrige Vorlauftemperaturen zulässt“, erklärt Serena Klein, Sprecherin der Geschäftsleitung des Industrieverbands Hartschaum e.V. (IVH). Sie empfiehlt, sich bei der Planung und Ausführung durch Energieberater und erfahrene Fachhandwerker vor Ort begleiten zu lassen.
Modern eingerichtetes Wohnzimmer in einem gut gedämmten Gebäude mit einem hellen Sofa, Kissen und dekorativen Pflanzen, das eine gemütliche und stilvolle Atmosphäre ausstrahlt.
Gemütliches Wohnzimmerambiente dank guter Wärmedämmung: Eine effiziente Dämmung sorgt dafür, dass die Wärme im Haus bleibt und der Wohnbereich auch an kalten Tagen behaglich warm bleibt. Foto: Anna Lisa / pixabay
Ein wichtiger Faktor für die Wirksamkeit der Modernisierung ist die Wahl des geeigneten Materials. Die Dämmleistung spielt ebenso eine Rolle wie die Kosten, die Verarbeitbarkeit sowie Aspekte der Nachhaltigkeit. Seit über 50 Jahren etwa bewährt sich EPS (Expandiertes Polystyrol) in der Gebäudepraxis. Es ist nicht nur effektiv, robust und langlebig, sondern lässt sich auch nach Jahrzehnten der Nutzung noch wiederverwenden. Die weltweit erste Recyclinganlage in den Niederlanden, basierend auf einem vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung entwickelten Prozess, ermöglicht geschlossene Wertstoff-Kreisläufe. Die FIW-Studie wiederum bestätigt die hohe Effizienz des Dauerbrenners unter den Dämmstoffen: So benötigt graues EPS, auch bekannt als Neopor, nur fünf bis acht Monate, um die CO2-Emissionen aus seiner Produktion zu kompensieren.
Resümee von Karsten Mueller (Redaktion “bauen.com“)
Alte Häuser strahlen Charme und Geschichte aus – kein Wunder, dass sie bei Käufern hoch im Kurs stehen. Doch wer sich für eine Bestandsimmobilie entscheidet, sollte auch an die Modernisierung denken, denn mit gezielter Dämmung lassen sich Heizkosten senken und das Zuhause ökologisch fit machen. Studien belegen, dass die Einsparungen durch Dämmmaßnahmen die Energie der Herstellung um ein Vielfaches kompensieren. Wichtig ist, die Dämmung als Grundlage für weitere Maßnahmen wie den Heizungstausch zu sehen, um das volle Einsparpotenzial zu nutzen.

Quelle23.11.2024
IVH Industrieverband Hartschaum e.V. / djd

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