Aus alt mach neu: Badezimmer

Die Renovierung des Badezimmers ist eine mächtige Aufgabe für jeden Interessierten. Insbesondere Laien unter- oder überschätzen ihre Fähigkeiten, selbst Hand anzulegen. Häufig kennen sie auch nicht die zahlreichen Einsparpotenziale, die eine Renovierung mit sich bringen kann. Nachfolgend erhalten Interessierte wertvolle Informationen, wie sie eine Badrenovierung angehen, planen und korrekt ausführen.
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Wie man ein Badezimmer im 21. Jahrhundert renoviert. Foto: dtx / Kaldewei
Wie man ein Badezimmer im 21. Jahrhundert renoviert. Foto: dtx / Kaldewei

Realitätscheck: Das Badezimmer und seine heutige Aufgabe

Einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2013 zufolge führt ein Großteil der Deutschen (30 Prozent) alle sechs bis zehn Jahre eine grundlegende Renovierung aus. Andere lassen sich mehr Zeit, 16 bis 20 Jahre (21 Prozent). Immerhin 19 Prozent der Bundesbürger renoviert nach 11 bis 15 Jahren. Nur 12 Prozent hält es für notwendig, das Bad nach nur fünf Jahren von Grund auf zu renovieren.

Je nachdem, wie alt das eigene Badezimmer ist beziehungsweise wie lang eine Renovierung her ist, müssen Renovierer zunächst erkennen, wie sehr sich das Badezimmer in den letzten Jahren verändert hat. Es ist längst nicht mehr eine Nasszelle, in der man sich eilig die Zähne putzt und anderen Tätigkeiten zur Körperpflege nachgeht. Menschen haben heute andere Bedürfnisse - und diesen möchten sie in ihrem Badezimmer nachgehen. Konkret bedeutet das, dass sie sich hier entspannen möchten, sie wollen das Badezimmer mit mehreren Personen (unterschiedlichen Alters) nutzen und sich rundum wohlfühlen. Ein altmodisches Badezimmer wird diesen Anforderungen nicht gerecht. Folglich ist eine Badrenovierung der ideale Zeitpunkt, das Bad zu modernisieren und es in einen Wohlfühlort zu verwandeln. Dabei sollten sich Renovierer folgende Fragen stellen:
  • Was wünsche ich mir von meinem neuen Badezimmer?
  • Mit welchem Budget arbeite ich bei der Renovierung?
  • Welche Elemente fehlen oder müssen ersetzt werden?
  • Mit welchen Kosten muss ich für mein Vorhaben rechnen?
  • Wie lange dauert eine Badrenovierung?
  • Wo dusche ich und gehe anderen Tätigkeiten in der Zeit nach?
Es ist unschwer erkennbar, dass eine Badrenovierung eine große, umfangreiche Aufgabe ist, die nur mit sorgfältiger Planung, schnell, effizient, kostengünstig und problemlos über die Bühne geht.
 

Barrierefreiheit: Bereits heute an morgen denken

Die Renovierung des Badezimmers ist ein hervorragender Moment, an die Zukunft zu denken. Schnell kommt eine Zeit, in der man sich in seinem eigenen Haus nicht mehr ohne fremde Hilfe bewegen kann. Gemeint ist nicht nur das Alter, es kann auch durch einen Unfall dazu kommen, dass das Badezimmer besondere Wünsche erfüllen muss. Wer von Anfang an barrierefrei renoviert, der ist auf solche unangenehmen Überraschungen immer vorbereitet.

Barrierefreie Badezimmer wurden bis vor wenigen Jahren mit unschönen, weißgrauen Räumen verglichen, wie man sie aus einem Krankenhaus kennt. Doch mit der steigenden Nachfrage hat sich in diesem Bereich einiges getan. Jeder kann sein Badezimmer heute barrierefrei einrichten, ohne dass es altmodisch und kalt aussieht. Angefangen mit einer bodengleichen Dusche, die modern und praktisch zu gleich ist, bis hin zum unterfahrbaren Waschbecken - es gibt viele Möglichkeiten, den Komfort im Badezimmer zu erhöhen und gleichzeitig für mehr Sicherheit zu sorgen. Von einem barrierefreien Badezimmer profitieren alle Bewohner des Hauses, von klein bis groß.Rainshower auch mal anders, größer.  Foto: dtx / Kaldewei
Rainshower auch mal anders, größer.  Foto: dtx / Kaldewei
In einem barrierefreien Badezimmer sollte Folgendes nicht fehlen:
  • Ebenerdige Duschen: Diese Duschen liegen im Trend, sind aber auch äußerst praktisch - und zwar generationenübergreifend. Der Einstieg ist unkompliziert, bequem und sicher.
  • Duschhocker: Ein Duschhocker eignet sich als Sitzgelegenheit und Ablagefläche. Besonders praktisch sind Modelle, die sich zusammenklappen lassen.
  • Haltegriffe: Relings und Haltegriffe sorgen für Sicherheit im Badezimmer. Sie lassen sich überall dort anbringen, wo es Sinn macht, zum Beispiel neben dem WC, Waschbecken oder in der Dusche.
  • Antirutschsysteme: Für die Badewanne und Dusche sind Haltegriffe genauso wichtig wie ein Antirutschsystem. Mit diesem System minimiert man die Unfallgefahr für Groß und Klein.
Tipp: Die Modernisierung eines Badezimmers in eine barrierefreie Wohlfühloase ist mit höheren Kosten verbunden als für eine simple Renovierung. Doch die frühzeitige Renovierung lohnt sich, da man bereits heute von der erhöhten Sicherheit profitiert. Weiterhin gibt es aktuell zahlreiche Fördermittel für barrierefreie Umbaumaßnahmen. Die Förderungen werden von der KfW-Bank aber auch Ländern, Städten und Kommunen zur Verfügung gestellt. Genaue Informationen zu den zur Verfügung stehenden Förderungen barrierefreier Bauvorhaben gibt es hier.
 

Qualität hat Vorrang: Nicht am falschen Ende sparen

Auch wenn nicht jeder Hausbesitzer mit exorbitanten Budgets für seine Badrenovierung arbeiten kann, müssen sie sich eines klar machen: Qualität hat ihren Preis - dafür spart man sich aber auch eine erneute Renovierung in wenigen Jahren. Wichtig ist es, nicht am falschen Ende zu sparen. Wer unbedingt einen Whirlpool möchte, weil er sich in dem blubbernden Wasser hervorragend nach einem harten Arbeitstag entspannen möchte, sollte versuchen, auf weniger wichtige Dinge im Bad zu verzichten, wenn das Budget es sonst nicht anders erlaubt. Beim Renovieren muss man immer die goldene Mitte finden. Deshalb sollten Hausbesitzer direkt bei der Planung eine Checkliste erstellen:
  • Bestandsaufnahme: Welche Probleme gibt es im aktuellen Bad? Was fehlt, was kann weg und was kann man verbessern? Ein zu kleines Badezimmer kann man vergrößern, doch die Kosten müssen gerechtfertigt sein.
  • Kompromisse: Welche der gewünschten Dinge lassen sich innerhalb des festgelegten Budgets umsetzen? Wo kann ich Kompromisse eingehen, um weiterhin im festgelegten Rahmen zu bleiben? Hier sollte man auch die eine oder andere Arbeit in Eigenregie miteinbeziehen. Als Kompromiss ist aber nicht der günstige Preis gemeint. Stattdessen verzichtet man auf nette Extras, die man nicht zwingend benötigt.
  • Eigenregie: Als Drittes überlegt sich der Renovierer, welche der Renovierungsarbeiten er selbst übernehmen kann. Das Montieren eines Waschbeckens, das Streichen der Wände - selbst kleine Arbeiten sparen viel Geld.  

Badrenovierung in Eigenregie: Wo man selbst Hand anlegen kann

Das Renovieren in Eigenregie ist bei Heimwerkern sehr beliebt. Doch gerade im Badezimmer ist nicht jede Aufgabe machbar oder sinnvoll. Je nachdem, ob man sich für eine partielle oder komplette Renovierung entscheidet, kommen unterschiedliche Renovierungsarbeiten in Betracht. Das eigenständige Fliesenlegen sollte für den versierten Heimwerker kein großes Problem sein und spart zudem viel Geld. Auch der eigenständige Tausch von Sanitärobjekten und Armaturen kann viele Euro sparen, wenn man sich diese Aufgaben zutraut.

Mögliche Renovierungsarbeiten:
  • Alte Fliesen, die nach wie vor gut aussehen und man beibehalten möchte, kann man mit einer Fliesenfarbe überstreichen.
  • Auch Wände können einen neuen Anstrich vertragen, um sie optisch vom Rest abzuheben. Im Badezimmer eignen sich Latexfarben sehr gut, da sich kein Kondenswasser absetzt.
  • Eine intakte aber in die Jahre gekommene Badewanne kann man eine neue Beschichtung mit einem speziellen Lack verleihen.
  • Alte Fließen können versierte Heimwerker selbst entfernen und austauschen. Die Arbeit nimmt ihnen etwas Zeit in Anspruch, dafür sparen sie aber Geld.
  • Sollte der Abfluss verstopft sein, dann schüttet man meist Chemie in den Ausguss - diese hilft aber nicht immer. Mit Gummihandschuhen bewaffnet schraubt man dann das Rohr auf und reinigt den Siphon, dann funktioniert er wieder einwandfrei.
  • Das neu gekaufte Waschbecken inklusive Armatur ist keine Aufgabe, die der versierte Handwerker nicht bewältigen kann. Nachdem er das Wasser abgedreht hat, löst er die Wasserzuläufe und Befestigungsmuttern. Schon hat man den Waschtisch abmontiert. Eine Armatur lässt sich genauso einfach befestigen, sie wird lediglich von einer Mutter an der Unterseite festgehalten.
Wichtig ist, dass sich Heimwerker die Arbeiten zutrauen und diese auch wirklich sorgfältig ausführen. Sie tun sich keinen Gefallen, wenn sie die Arbeiten halbherzig oder falsch durchführen und am Ende die Qualität darunter leidet. Im schlimmsten Fall muss ein Profi ran, und das kostet natürlich Geld. Am Ende hat man dann nichts gespart.
 

Eine komplette Renovierung: Warum Profis nicht teuer sein müssen

Wer sich für eine komplette Renovierung des Badezimmers entscheidet und sich keine Eigenleistung zutraut, der ist auf die Arbeit von Profis angewiesen. Das bedeutet keineswegs, dass man nicht sparen kann oder die Renovierung teuer sein muss. Wer Geld für einen Badplaner ausgibt und versierte Handwerker anrücken lässt, kann sparen. Denn gute Profis
  • haben Erfahrung und viele Ideen,
  • sie kennen Produkte und ihre Preise,
  • können Partner empfehlen,
  • verfügen über Fachwissen und
  • ihre Leistung ist steuerlich absetzbar.
Wo aber findet man solche Profis? Grundsätzlich gibt es im Internet unzählige Adressen, wo man einen Kandidaten finden könnte. Wir empfehlen, sich bei der örtlichen Handwerkskammer zu informieren oder zu prüfen, ob der gefundene Handwerker auch wirklich qualifiziert ist.

Bezüglich der Steuerersparnis gilt Folgendes: Renovierungen und Modernisierung sind steuerlich bis zu 20 Prozent absetzbar, aber nur bis zu einem Maximalbetrag von 1.200 Euro pro Jahr. Wichtig ist, dass die Arbeiten von einem qualifizierten Handwerker erledigt werden, der eine Rechnung erstellt. In die 1.200 Euro sind Arbeitslohn-, Maschinen- sowie Fahrtkosten für einen beauftragten Handwerker inbegriffen. Nicht absetzbar sind allerdings die Materialkosten. Wer sein Badezimmer folglich selbst renoviert, kann keine Kosten absetzen. Deshalb macht es Sinn, einen Handwerker zu engagieren, um die 1.200 Euro voll auszunutzen.

Von der Steuerersparnis können nicht nur Eigenheimbesitzer profitieren, sondern auch Vermieter. Renovierungsarbeiten dürfen allerdings erst drei Jahre nach Erwerb oder Bau der Immobilie ausgeführt werden, damit sie von der Steuer absetzbar sind. Renoviert man früher, handelt es sich um einen anschaffungsnahen Aufwand. Diese Renovierung müsste man dann über einen Zeitraum von 50 Jahren abschreiben.

Quellen:

Quelle11.09.2014
m.m.

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