Was tun? Die alte Treppe knarrte beim Begehen, abplatzende Lackspuren überall und dazu die insgesamt dominante Wirkung der Treppe gefiel den neuen Hausbesitzern ganz und gar nicht. Foto: Treppenmeister
Doch im Gegensatz zu Neubauten muss bei älteren Häusern immer wieder mit versteckten Hindernissen gerechnet werden. Das gilt auch für alte Treppen. Die Kostenkalkulation ist hier die eine Seite der Überlegungen – der korrekte Vergleich diverser Angebote gibt dem Bauherrn auch Aufschluss über die Kostengestaltung der Handwerker. Die andere Seite sind Aspekte wie die Nutzungssicherheit oder die Einhaltung gesetzliche Vorgaben der Landesbauordnungen oder die DIN-Vorgaben. Lohnt sich die Reparatur der knarrenden Stufen, ist das Geländer noch verkehrssicher, oder ist der Austausch der kompletten gar die günstigere Lösung? Diese Fragen kann ein spezieller Treppen-Check beantworten, der von der Treppenmeister-Partnergemeinschaft angeboten wird.
Diese Fachbetriebe bauen seit Jahren Massivholztreppen selbst und wissen deshalb ganz genau, wo sie hinschauen müssen, um die Schwachstellen einer alten Anlage zu erkennen und diese zu beurteilen. Gezielt werden neben der Gestaltung auch Fragen in punkto Sicherkeit, Statik und Normen analysiert und entsprechende Vorschläge ausgearbeitet.
Dezent passt sich die neue Treppe dem Ambiente des Raumes an. Das ausgewählte Hartholz – Ahorn bunt sortiert – wurde mit umweltfreundlichem UV-Lack versiegelt. Foto: Treppenmeister
Der eigenen Sicherheit und der bequemen Begehbarkeit wegen sollten beispielsweise folgende Maße bei baurechtlich notwendigen Wohnungstreppen eingehalten werden:
- nutzbare Treppenlaufbreite mind. 80 cm (bequemer sind 90 oder 100 cm)
- Steigung 17 cm (± 3cm)
- Auftritt 28 cm (+9/-5cm)
- Geländerhöhe mindestens 90 cm
- lichte Durchgangshöhe mindestens 200 cm
Dieser Treppentausch war für Familie Siegel nach genauer Kalkulation die mit Abstand kostegünstigere und am schnellsten realisierbare Lösung, denn der Ausbau der alten Anlage und der Einbau der neuen Treppe konnte innerhalb eines Tages erfolgen. Die weiteren Renovierungsarbeiten wurden dadurch im Zeitplan nicht behindert.
Die Bewertung einer alten Treppe. Auf der nächsten Seite!
Wichtige Fragen zur Bewertung einer alten Treppe:
- Zustand Tragekonstruktion: Ist die alte Treppe noch neuwertig und für Jahrzehnte stabil, oder am Ende ihrer Standzeit. Sind die Wangenteile, die Anker ausgerissen, die Stufen abgesunken?
- Zustand Stufen: Sind diese noch waagerecht und eben, oder ausgetreten, das heißt reparatur- oder tauschbedürftig?
- Aufdopplung der Stufen möglich? Werden gleichzeitig auch der Fußboden im Antritt- und Austritt-Geschoss ausgetauscht, so dass sich wiederum gleiche Stufenhöhen vom Beginn bis zum Ende der Treppe ergeben, oder sollen nur die Stufen austauscht werden? Wie dick sind die neuen Auflagen?
- Schrittmaß bzw. Steigung der Treppe: Ist der Auftritt der bisherigen Treppe zu kurz oder ausreichend, und die Steigung zu hoch oder angenehm? Schrittmaß-Regel: Für wirklich bequem begehbare Treppen gibt es eine einfache Formel: 2s + a = 59 bis 65 cm!
(s = Steigung, a = Auftritt). Dies entspricht auch einem bequemen Steigungsverhältnis von 18/27 cm, was bei einer normalen Geschosshöhe von 260 bis 280 cm meist 15 Steigungen bedeutet. - Treppen(lauf)-Breite: Ist die bisherige Treppe bequem, oder zu schmal, insbesondere wenn auch mal sperrige Gegenstände transportiert werden müssen? Ist der Gesamtdurchmesser des Treppenloches ausreichend – auch im Hinblick auf eine eventuelle Veränderung der Treppe?
- Optische Nutzung: Ist die derzeitige Bauweise der Treppe prinzipiell ansprechend oder ist eine Verbesserung erwünscht – offener, mit mehr Raumwirkung oder geschlossener zur klaren Abgrenzung; Design zeitlos modern oder harmonisch angepasst?