
Sicherheit geht vor: Strom und Gefahrenquellen prüfen
Bevor mit dem Abpumpen und der Reinigung begonnen wird, sollten Hausbesitzer sicherstellen, dass der Strom abgeschaltet ist. Ein Kurzschluss im Wasser kann lebensgefährlich sein. Liegt der Stromkasten im überfluteten Bereich, ist es ratsam, die Feuerwehr oder den Energieversorger zu kontaktieren. Gleiches gilt, wenn im Keller Heizöl oder andere gefährliche Stoffe freigesetzt wurden. Zudem sollte das Wasser erst dann abgepumpt werden, wenn der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist, um Schäden an der Bodenwanne des Hauses zu vermeiden.Beginnen Sie mit grundlegenden Schutzmaßnahmen
Elektrogeräte sichern
Stellen Sie Waschmaschinen, Trockner und andere Elektrogeräte im Keller auf Podeste. Das verhindert Kurzschlüsse, falls Wasser eindringt.Kellerfenster und Rückstauklappen
Schließen Sie bei Hochwasserwarnungen frühzeitig die Kellerfenster. Installieren Sie Rückstauklappen, um zu verhindern, dass Wasser durch das Abwassersystem ins Haus gelangt.Die richtige Pumpe – Ihr wichtigster Helfer im Notfall
Sollte trotzdem Wasser eindringen, hilft nur eines: eine leistungsstarke Pumpe. Für das Entwässern gibt es spezielle Schmutz- und Klarwasserpumpen für hohe Fördermengen. Die Auswahl hängt von der Art des Wassers und der jeweiligen Situation ab. Davon klar zu unterscheiden sind Pumpen für das Bewässern des Gartens. Diese arbeiten mit einem dauerhaft hohen Druck, haben aber dafür geringere Fördermengen.Schmutzwasser oder Klarwasser?
Schmutzwasserpumpen Bei Hochwasser oder Rückstau, das Schmutzpartikel wie Schlamm oder Pflanzenreste enthält, sind Schmutzwasserpumpen unverzichtbar. Ein Beispiel ist die Gardena Schmutzwasser-Tauchpumpe 20000 Aquasensor, die bis zu 20.000 Liter pro Stunde absaugt und Partikel mit einer Korngröße bis 35 mm bewältigt. Der LED Aquasensor ist intuitiv per Touch-Funktion zu bedienen, Ein- und Abschalthöhen können präzise eingestellt werden.Klarwasserpumpen
Eine meist unerwartete Gefahr kann durch aufsteigendes Grundwasser entstehen. Steigt leicht verschmutzt Grundwasser in den Keller, sind Klarwasserpumpen ideal. Spezielle Geräte wie die Klarwasser-Tauchpumpen (Klarwasser-Tauchpumpe 11000 Aquasensor) starten schon ab einem Wasserstand von fünf Millimetern und pumpen fast „wischtrocken“. So bleiben nur minimale Wasserreste auf dem Boden und Schäden können so gar nicht erst entstehen.Kombipumpen
Für maximale Flexibilität bietet sich eine Klar-/Schmutzwasser-Tauchpumpe (19500 Aquasensor) an. Sie vereint die Vorteile beider Systeme, denn sie kann sowohl als Klarwasser-Pumpe sowie als Schmutzwasser-Tauch-pumpe eingesetzt werden. Mit einer einfachen Umschaltung bewältigt sie sowohl sauberes als auch schmutziges Wasser effizient.Für den optimalen Einsatz einer Pumpe gilt es, sich vorab über unterschiedliche Aspekte Gedanken zu machen.

Wichtige Kriterien für die Pumpenauswahl
Wassermenge und Förderleistung
Überlegen Sie, wie viel Wasser in welcher Zeit abgepumpt werden muss. Je größer der Raum und je höher der Wasserstand, desto größer sollte die Fördermenge (Liter pro Stunde) der Pumpe sein. Wählen Sie eine Pumpe, deren Förderleistung größer ist als der Wasserzufluss.Geschwindigkeit und Schlauchdurchmesser
Soll möglichst viel Wasser in einem kurzen Zeitraum gepumpt werden, dann ist eine Pumpe mit hoher Förderleistung genau richtig und kann Schäden reduzieren. Verwenden Sie einen Schlauch mit großem Durchmesser, um die Leistung zu maximieren, und halten Sie den Schlauch so kurz wie möglich - denn je kürzer der Schlauch, desto weniger muss die Pumpe gegen Widerstände anarbeiten.Förderhöhe und Entfernung
Je höher und weiter das Wasser etwa aus einem Kellerfenster nach draußen transportiert werden muss, desto mehr Leistung benötigt die Pumpe. Diese Höhe wird Förderhöhe genannt, auf die der Hausbesitzer aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oft keinen Einfluss hat. Prüfen Sie die maximale Förderhöhe in den technischen Daten der Pumpe, da sie Auswirkungen auf die Fördermenge haben kann.Automatische Steuerung
Ein automatischer Ein- und Abschaltmechanismus ist hilfreich während des Urlaubs oder wenn es in der Nacht zu einer Überflutung kommt. Pumpen mit Aquasensor-Funktion haben den Vorteil, dass Ein- und Abschalthöhe individuell und auf den Millimeter genau eingestellt werden können, sodass sie je nach Einstellung ab einem Wasserstand von 5 Millimetern starten. Entgegen der klassischen Schwimmerschaltern funktioniert dies auch auf engstem Raum, beispielsweise in Schächten. Eine Trockenlaufsicherung verhindert Schäden bei zu niedrigem Wasserstand.
Zusätzliche Tipps für den Hochwasserschutz
- Notfallset bereithalten: Neben der Pumpe sind Eimer, Schaufeln und Wassersauger hilfreiche Werkzeuge.
- Versicherung prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Haus gegen Elementarschäden abgesichert ist.
- GARDENA Pumpenberater nutzen: Der Online-Berater hilft Ihnen, die passende Pumpe für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.
Resümee von Gerhard Bauer (Redaktion “bauen.com“)
Hochwasser ist nicht nur ein Thema für Anwohner von Flüssen, sondern kann durch Starkregen auch in höher gelegenen Regionen zu einer realen Gefahr werden. Mit modernen Pumpensystemen, wie Schmutz- und Klarwasserpumpen, sind Hausbesitzer bestens auf den Ernstfall vorbereitet. Besonders beeindruckend ist die technische Entwicklung hin zu Aquasensor-Funktionen, die automatisch und präzise arbeiten, selbst auf engem Raum. Ergänzend dazu sind einfache Maßnahmen wie Podeste für Elektrogeräte oder Rückstauklappen am Abwassersystem kleine, aber effektive Schutzmaßnahmen. Vorsorge zahlt sich aus, und eine gute Vorbereitung macht den Unterschied im Ernstfall.