
Bei kleinen wie großen Sägearbeiten sollte die Sicherheit immer an oberster Stelle stehen. Foto: djd/HDI Gerling
Rund 300.000 Heimwerker verunglücken pro Jahr, das sind etwa 800 am Tag. Typische Heimwerkerverletzungen sind Schnittwunden, Stürze und Quetschungen. Rund 80 Prozent der Unfallopfer sind Männer.
Sicheres Werkzeug für sicheres Heimwerken
"Zum sicheren Heimwerken gehört vor allem das passende Werkzeug für die Aufgabe", sagt Frank Manekeller, Leiter Firmen- und Privatschäden bei den HDI-Gerling Versicherungen. Das heißt zum einen, dass Werkzeuge bestimmungsgemäß eingesetzt werden sollten (ein Schraubenzieher ist kein Ersatzmeißel), und zum anderen, dass die Qualität stimmen muss. Werkzeuge aus gehärtetem Metall mit Legierungen aus Chromvanadium, Wolfram oder Molybdän sind widerstandsfähiger als solche aus einfachen Stählen und können den Belastungen bei der Arbeit besser standhalten.
Ein weiterer Anhaltspunkt für die Qualität eines Werkzeugs ist die Verarbeitung. Ein Hammerkopf darf niemals lose sitzen, Kanten und Nähte der Werkzeuge sollten sauber entgratet sein. Auch Prüfsiegel können ein Anhaltspunkt für Qualität sein. Geräte, die den EG-Sicherheitsrichtlinien entsprechen, tragen das CE-Zeichen. Verbreitet sind auch die Prüfsiegel von TÜV und VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e.V.). Die beste Qualität ersetzt aber nicht die regelmäßige Pflege und Wartung der Werkzeuge: Nachschleifen, Säubern und Einölen, aber auch der Austausch von Verschleißmaterial sorgen für die Langlebigkeit der Geräte und deren Zuverlässigkeit.
Sägen will gelernt sein
Neben Stürzen sind Schnittwunden und Quetschungen häufige Verletzungen von Hobbyhandwerkern. Besonders schwer sind dabei Schnittwunden, die beim Umgang mit elektrischen Sägen, vor allem aber mit der Kreissäge entstehen. "Besonders gründlich sollte sich der Heimwerker daher zuerst die Gebrauchsanleitung der Säge durchlesen und die Sicherheitshinweise genauestens beachten, auch wenn er meint, den Umgang mit einer Kreissäge bereits zu beherrschen", rät Frank Manekeller. In keinem Fall darf die Säge umgebaut werden, auch wenn Teile vermeintlich stören. Besonders Spaltkeil und Schutzhaube sind wichtige Schutzeinrichtungen, die nicht entfernt werden dürfen.
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Auch Leichtsinn ist dafür verantwortlich, dass rund 300.000 Heimwerker pro Jahr in Deutschland verunglücken. Foto: djd/HDI Gerling
Bei kleinen wie großen Sägearbeiten sollte die Sicherheit immer an oberster Stelle stehen. Das fängt damit an, dass die Sägespäne um die Schnittstelle unter keinen Umständen schnell mit dem Ärmel oder mit der Hand entfernt werden. Das gilt sowohl bei laufender als auch bei abgeschalteter Säge. In diesem Fall ist es ratsam, das Sägen kurz zu unterbrechen und zu einem Handbesen zu greifen, um die Späne zu entfernen. Beim Arbeiten mit Stichsäge oder Handkreissäge wiederum sollte das Schnittgut fixiert sein und beim Sägen nicht wegrutschen können.
Auch die richtige Wartung der Säge will gelernt sein: Regelmäßig sollten alle Teile auf ihre Funktionalität überprüft werden. Rissige oder verformte Sägeblätter müssen ausgetauscht und Stromkabel auf Risse untersucht werden.
Gefährliche Selbstüberschätzung
"Neben der richtigen Ausrüstung und dem richtigen Verhalten sollte der Heimwerker aber auch auf die Belastungen achten, denen er seinen Körper beim Heimwerken aussetzt. Selbstüberschätzung ist immer noch eine der häufigsten Unfallursachen. Schwere Arbeiten sollten lieber zu zweit ausgeführt werden. Und um die Konzentration zu erhalten und damit Unfällen vorzubeugen, ist neben regelmäßigen Pausen auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig - natürlich alkoholfrei", rät Frank Manekeller.