Richtig sicher

Stellen Sie sich vor: Sie liegen im Urlaub unter Palmen und daheim besucht sie ein Einbrecher. In dem Moment gehen alle Lichter im Haus an, sämtliche Rollläden fahren hoch und eine laute Warnstimme ertönt. Schon irgendwie beruhigend – oder?
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Richtig sicher

Und so wird der Einbrecher begrüßt: „Achtung! Sie sind in ein Haus mit automatisierter Überwachungstechnik eingedrungen. Gleich wird eine Außensirene mit einem Blinksignal aktiviert. Es erfolgt eine automatische Benachrichtigung des zuständigen Polizeireviers. Die Überwachungskameras haben bereits mit der Aufzeichnung begonnen. Die Polizei wird in wenigen Minuten eintreffen. Es ist wohl besser, Sie gehen jetzt!“ Mit der Vernetzung aller elektronischen Funktionen zum intelligenten Haus könnte für Bösewichte eine harte Zeit anbrechen.

Doch auch ohne ein derart perfektes icherheitssystem lässt sich Haus- und Wohnungseinbrüchen vorbeugen. Die Maßnahmen sind nicht nur technischer Art. Ihren gesunden Menschenverstand sollten Sie trotz aller mechanischen und elektronischen Möglichkeiten nicht ganz vernachlässigen. Das betrifft so banale Dinge wie der während des Urlaubs regelmäßig geleerte Briefkasten und eine unverfängliche Ansage auf dem Anrufbeantworter. Oder die Vergesslichkeit: Die sichersten Türen sind kein Hindernis, wenn sie nicht abgeschlossen sind.



Haus-Mittelchen
Die Erfahrung lehrt: Diebe wollen sich schnell bedienen – und eine Anhäufung von Hindernissen und Schwierigkeiten schrecken Langfinger ab. Basis jedes Sicherheitssystems sind deshalb stabile und einbruchssicher ausgestattete Bauteile. Bei Türen gehören hierzu stabile Rahmen, ein massives, über vier Zentimeter dickes Türblatt, Verbundsicherheitsglas oder schlagfestes Polykarbonatglas bei Glaseinsätzen, Mehrpunktverriegelungen, Zusatzschlösser und Sicherheitsbeschläge. Das beste Türschloss nützt wenig, wenn sein Gegenstück, das Schließblech, zur Schwachstelle wird. Es sollte mit einer massiven Verankerung versehen sein. Auch von außen zugängliche Fenster und Fenstertüren brauchen Schlösser, Sicherheitsbeschläge, spezielles Glas oder nachträglich aufgezogene Sicherheitsfolien. Schwedische Gardinen sieht kein Einbrecher gern, auch Fenstergitter nicht. Die sollten gut im Mauerwerk verankert sein und einen Querschnitt von mindestens 15 Millimetern aufweisen. Die Längsstäbe sollten nicht mehr als zwölf Zentimeter Abstand haben. Rollläden sollten nicht hochgeschoben werden können. Das gewährleistet eine automatische Verriegelung. Stabile, möglichst tief im Keller-Lichtschacht aufliegende und gut verankerte Gitterroste schützen die Unterwelt vor der Unterwelt.

Winter auf Teneriffa?
Bei einer Abwesenheit von über zwei Monaten sollten Sie Ihre Versicherung informieren. Denn dies gilt versicherungstechnisch als gefahrenerhöhend und erfordert eventuell eine Zusatzversicherung.


Licht-Reflexe
Licht vertreibt lichtscheues Gesindel. Besonders wichtig: Garageneinfahrt, Hauseingang, eventuell die Terrasse. Bewegungsmelder sind gut – werden oft aber auch von Tieren oder unschuldigen Passanten ausgelöst. Doch die gute Außenbeleuchtung sollte nicht von der Gartenplanung ad absurdum geführt werden: Eine Wildnis rund ums Haus wirkt wie eine Einladung an Einbrecher.

Per Zeitschaltuhr kann das Licht in den Räumen ebenso automatisch programmiert werden wie das Auf und Ab von Rollläden. So kann auch ohne Alarmanlagen Anwesenheit signalisiert werden – auch bei Abwesenheit. Überhaupt: Deutlich nach außen sichtbare Sicherheitseinrichtungen – Doppelschlösser, Fenstersicherungen, Alarmanlagen – schrecken ab. Das ist statistisch erwiesen.

Alarm-Zeichen
Einbruch-Meldeanlagen ergänzen die baulichmechanischen Sicherungen eines Hauses. Sie sollten ganz nach den lokalen Gegebenheiten individuell geplant werden. Die beste – und dazu noch kostenlose – Informationsadresse ist zunächst einmal die polizeiliche Beratungsstelle. Die vielfältigen Alarmsysteme lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Die so genannte Außenhautüberwachung meldet die Beschädigung von Fenstern und Türen, die Innenraumüberwachung kümmert sich um Bewegungen im Hausinneren.

Der Alarm kann akustisch, optisch oder lautlos sein. Im letztgenannten Fall wird Hilfe herbei gerufen, ohne dass es der Einbrecher mitbekommt.

Nicht mit mir!
Zusammen mit der Polizei hat die deutsche Versicherungswirtschaft jüngst eine Informations-Initiative unter dem Titel „Nicht bei mir“ gestartet. Die Website www.nicht-bei-mir.de informiert über Einbruchgefahren und geeignete Schutzmaßnahmen. Eine Datenbank vermittelt qualifizierte Fachfirmen und den Zugang zu polizeilichen Beratungsstellen.

Was die Statistik sagt
Alle zwei Minuten wird in Deutschland eingebrochen. 35 Prozent der Einbrüche finden tagsüber zwischen 6 und 21 Uhr statt. 52 Prozent aller Diebe gelangen durch Terrassentüren, 27 Prozent durchs Fenster, 14 Prozent durch die Eingangstür ins Haus. Immerhin: Mehr als ein Drittel aller Einbruchsversuche scheitert an der vorhandenen Sicherheitstechnik.
Quelle: Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft



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