Das ganze Ambiente beeindruckt durch seine Offenheit und Klarheit mit großzügigen Glasfronten.
Darüber hinaus haben sich die Bauherren mit einer Vielzahl an Maßnahmen nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung gerichtet, sodass das Eigenheim einen sehr hohen Niedrigenergiestandard erreicht, sogar optional zum Passivhaus nachrüstbar.
Bei der Energieeinsparung hat das Architektenpaar alle Register der modernen Haustechnik gezogen: eine Fußbodenheizung im gesamten Haus sorgt für niedrige Vorlauftemperaturen, Solarkollektoren dienen der Brauchwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung, vollelektronisch gesteuerte Jalousien bieten eine flexible Beschattung und die Heizung wird mit Holzpellets gespeist.
BAUTAFEL
Gebäudetyp: Einfamilienhaus, zwei Vollgeschosse, voll unterkellert
Bauweise: Holzständerbauweise
Wohnfläche: 171 m2
Lüftung: zentrale Wohnungslüftung mit dem Lüftungsgerät
„Zehnder Comfoair G90 - 300”, Luftverteilsystem
„Zehnder Comfofresh”
Heizung: Pelletsheizung; Fußbodenheizung; Solarkollektoren
Architektin: Simone Hönisch, Freie Architektin (FH), 72401 Haigerloch
Technische Planung: Dipl.-Ing. Roland Hönisch, Haigerloch
Heizung und Lüftung: Karl Welte GmbH & Co KG, 72531 Geislingen
Systemhersteller Lüftungsanlage: Zehnder Group Deutschland GmbH, Almweg 34, 77933 Lahr
Gebäudetyp: Einfamilienhaus, zwei Vollgeschosse, voll unterkellert
Bauweise: Holzständerbauweise
Wohnfläche: 171 m2
Lüftung: zentrale Wohnungslüftung mit dem Lüftungsgerät
„Zehnder Comfoair G90 - 300”, Luftverteilsystem
„Zehnder Comfofresh”
Heizung: Pelletsheizung; Fußbodenheizung; Solarkollektoren
Architektin: Simone Hönisch, Freie Architektin (FH), 72401 Haigerloch
Technische Planung: Dipl.-Ing. Roland Hönisch, Haigerloch
Heizung und Lüftung: Karl Welte GmbH & Co KG, 72531 Geislingen
Systemhersteller Lüftungsanlage: Zehnder Group Deutschland GmbH, Almweg 34, 77933 Lahr
Komfortabel und automatisch
Das Herzstück der energetischen Maßnahmen stellt jedoch die komfortable Wohnraumlüftung mit 90 % Wärmerückgewinnung dar.
Eine Investition, an der man laut Bauherr nicht vorbeigehen konnte: „Aufgrund der hohen Dämmwerte und Luftdichtigkeit war es für uns überhaupt keine Frage, eine Be- und Entlüftungsanlage zu installieren, um für den notwendigen Luftaustausch zu sorgen und eine zu hohe Luftfeuchte mit Schimmelbildung in den Räumen zu vermeiden.
Zudem spricht auch die Wirtschaftlichkeit für eine solche Anlage”, erklärt Bauherr Roland Hönisch, der als Bauingenieur auch für die technischen Planungen verantwortlich war.
Normalerweise bleibt für den Luftaustausch nur die klassische Fensterlüftung, die aber Nachteile birgt. Zu allererst muss man diese Form der Lüftung immer selbst vornehmen, d.h. man kann sie auch mal vergessen. Ein Lüftungssystem denkt täglich an den notwendigen RAUMPLANUNG Luftaustausch und sorgt automatisch für den optimalen klimatischen Standard. Architektin Simone Hönisch meint hierzu: „Wir lüften eigentlich gar nicht mehr. Höchstens mal frühmorgens im Schlafzimmer, wenn es im Sommer extrem warm ist, um kühle Luft hereinzuholen. Und wenn wir unsere Lüftungsanlage mit einem Kühlaufsatz nachrüsten, können wir uns selbst das sparen.” Des Weiteren hat man in den kalten Monaten den energetischen Nachteil, dass man mit der Stoßlüftung kalte Luft in den
Raum holt, und erst mit dem entsprechenden Energieaufwand wieder auf das vorherige, behagliche Temperaturniveau kommt. Wobei kalte Luft auch immer sehr trockene Luft bedeutet, d.h., die warme Raumluft ist erheblich trockener als vor der Fensterlüftung und erzeugt ein Raumklima, das einen auch erkältungsanfälliger und allergiesensibler macht.
Technik im Detail
Der Bauherr hat sich für das Lüftungssystem „Comfosystems” des Heizungsspezialisten Zehnder entschieden in Kombination mit einem Erdregister.
Die Anlage ist so konzipiert, dass das System später auch zu einer Lüftungsanlage mit aktiver Kühlung aufgerüstet werden kann. Die passive Kühlung erfolgt bereits jetzt schon durch den Einsatz eines Erdwärmetauschers.
Den Grund für die Steuerung im Keller erklärt Roland Hönisch: „Wir stellen die Anlage eigentlich nur in Extremsituationen oder witterungsbedingt um bzw. um auf Jahreszeiten zu reagieren. Deshalb brauchen wir keine Steuerung im Wohnraum.”
Wenn jemand sehr sensibel reagieren möchte, kann die Steuerung aber auch in der Wohneinheit angebracht werden. Allerdings gibt es im Eigenheim Hönisch für das Badezimmer einen so genannten Badschalter, mit dem individuell sofort auf Stufe 3 hoch geschaltet werden kann.
Wenn z.B. nach dem Duschen viel Luftfeuchtigkeit und Wärme im Bad ist, kann man über diesen Schalter sofort die Luftfeuchte vermindern, sodass sich das Ehepaar Hönisch nie mehr über beschlagene Spiegel oder Fensterscheiben im Badezimmer ärgern muss.
Den gleichen Powerschalter gibt es in der Küche, der nach dem Kochen ebenfalls umgehend wieder für klare Sicht sorgt.
Lüftung
Damit die Luftschlitze die Wohnästhetik nicht stören, wurden diese mit Designgittern aus gebürstetem Edelstahl abgedeckt.
„Wir haben uns entschieden, bis auf ein Gitter alle Gitter im oberen Bereich der Wand anzubringen, da die Möblierung bei uns durch geringe Wandflächen einfach Vorrang hatte.
Somit wird kein Auslass durch Möblierung zugestellt und man kann die volle Leistung der Lüftung nutzen.” Der zweite Grund ist, dass die „warme” verbrauchte Luft nach oben steigt und in den Ablufträumen im oberen Wandbereich entsprechend besser abgezogen wird.
Die Besonderheit bei diesen Luftauslässen ist, dass sie nicht über Druck die Luft in den Raum pressen, sondern die Luft wird einfach im System gehalten und „fällt dann eigentlich nur aus diesen Gittern raus” – das verhindert störende Zugeffekte.
Denn die Rohre wurden nicht – wie ansonsten üblich – in eine Betondecke verlegt, sondern direkt in die Holzständerwände.
Da die Innenwände des Eigenheims alle aus 12 cm dicken Holzständern bestehen, kann man in diesen Zwischenräumen mit den Rohren sehr gut „fahren”.
So wurden dann zwei Installationsschächte eingerichtet, in der alle Leitungen, ob Heizungs-, Elektro-, Sanitär- oder Lüftungsleitungen verlaufen und sich dann zentral von diesem Schacht aus in die Räume verteilen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man nachträglich ohne großen Aufwand neue Rohrleitungen verlegen kann.
Den Schall umgehen
Roland und Simone Hönisch hatten sich im Vorfeld auch alternative Lüftungssysteme angeschaut. Diese hatten jedoch alle den Nachteil, nur über eine zentrale Leitungsführung zu verfügen mit Abzweigungen in jedes Zimmer.
Das wäre in puncto Telefonieschall problematisch geworden.
Bei einer einzigen „dicken” Leitung geht beispielsweise eine Abzweigung ins Schlafzimmer und eine andere Abzweigung ins Kinderzimmer usw. Das hätte eine direkte Schallübertragung zur Folge gehabt.
Dies ist bei einem zentralen Lüftungssystem, bei dem die Lüftungszentrale im Keller installiert ist, nicht der Fall.
Mit einem solchen Mehrrohrsystem gibt es keine durchgehende Rohrverbindung von einem Raum zum anderen, jeder Raum wird einzeln „angefahren”.
„Aufgrund unserer Schallempfindlichkeit war dies ein entscheidender Punkt für unsere Systementscheidung”, führt Simone Hönisch aus.
Eine zusätzliche Schalldämmung wurde erreicht, indem hinter und vor die Rohre jeweils Mineralfaser gelegt wurde, sodass das Rohr keinen Kontakt zu der Beplankung der Wände haben konnte.
Lüftungsrohre
Insgesamt wurden im Haus 250 Meter an Lüftungsrohren verlegt, jedes Rohr mit einem Durchmesser von 75 mm. Die Verteilerrohre sind aus Polyethylen, einem speziell für den Lüftungsbereich konzipierten Kunststoff. Dieses Material ist sehr biegsam und damit für die Verlegung optimal. Zudem verfügt Polyethylen über antistatische Eigenschaften, so dass in den Rohren im Prinzip keine Schmutzpartikel hängen bleiben können. Auch ist das Lüftungsrohr aufgrund der Filterung von Zu- und Abluft zusätzlich vor Verschmutzungen geschützt. Die Verlegung der Lüftungsrohre verlief nach einem festen Zeitplan: Zuerst wurde die Sanitär- und Heizungsrohrinstallation ausgeführt, da man hier am meisten festgelegt ist. Danach erfolgte die Verlegung der Lüftungsrohre, und zum Schluss die Elektroinstallation, die am flexibelsten gehandhabt werden kann. Roland Hönisch: „Diese Planung sollte man bereits vor Baubeginn festlegen, so spart man viel Zeit, Kosten und Nerven!”
Die zentrale Lüftungsanlage ist grundsätzlich sehr wartungsarm. Der Filterwechsel in der Anlage ist vollkommen unproblematisch und auch für jeden „Laien” leicht durchführbar. Zwei- bis dreimal im Jahr sollte man einen solchen Filterwechsel durchführen, damit die Anlage auch ihre volle Leistungsfähigkeit behält. Nach dem ersten Jahr im eigenen Heim zieht Roland Hönisch eine rundum positive Bilanz: „Jeden Tag schätze ich aufs Neue das absolut angenehme Raumklima.” Und die Architektin Simone Hönisch ergänzt: „Wir hatten uns vorgenommen, optimale Funktionalität mit moderner Ästhetik zu vereinen. Und das alles mit einem hohen, ökologischen Bewusstsein.” Da hat wohl jemand seinen Traum verwirklicht.