Gut Holz

Es knistert heimelig, es riecht gut, verbreitet wohlige Wärme und sein Anblick zieht uns magisch an: Ein Holzfeuer fasziniert den Menschen seit jeher. Und – auch ganze Häuser lassen sich mit dem nachwachsenden Brennstoff komfortabel beheizen.
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Nicht nur der Atmosphäre wegen kommen Kamine und Öfen wieder zu Ehren, können doch zumindest die mit Holz betriebenen eine Form praktischen Umweltschutzes sein.
 

Kaum effektiv: das offene Feuer

 
Ein offener Kamin allerdings hat nicht viel mehr als einen gewissen Schauwert. Zwischen 15 und 30 Prozent der Energie des Brennstoffs setzt er in nutzbare, spürbare Wärme um, der Rest verschwindet durch den Abzug nach draußen.

Ihn ständig in Gang zu halten ist sogar verboten. Er muss beaufsichtigt werden, solange er in Betrieb ist, braucht einen separaten Abzug und ausreichende Frischluftzufuhr.

Einfacher zu handhaben und effektiver ist der so genannte Heizkamin, im Grunde ein Heizeinsatz hinter Glas mit selbsttätig schließender Glastür in einem Rahmen, der einem klassischen Kamin nachgebildet wird.

Der Wirkungsgrad kann um die 60 Prozent betragen.

Es gibt daneben Kamine für den Gasbetrieb. Die an sich blaue Gasflamme brennt unter Holzimitaten aus Keramik und nimmt dadurch den heimeligeren, gelben Farbton an.





Warmluftkachelofen, Kaminofen

 
Das Funktionsprinzip des Warmluftkachelofens ähnelt dem des Heizkamins: An einem Heizeinsatz aus Metall mit Brennkammer erhitzt sich die Kaltluft und strömt zurück in den Raum.

Lüftungs- und Strahlungswärme (Konvektion und Radiation) stehen etwa im Verhältnis 70 zu 30. Sind die Bewohner beispielsweise tagsüber meist außer Haus, ist dieser schnelle Wärmelieferant die richtige Wahl.

Über den Aufstellort muss man sich allerdings einige Gedanken machen, er passt wie der Kamin nicht überall hin.

Wesentlich größere Freiheiten hat man in dieser Hinsicht mit dem Kaminofen, dank Serienfertigung eine preisgünstige Alternative. Im Grunde ein Möbelstück mit Anschluss an ein Abgasrohr.

Aus Sicherheitsgründen muss es aber einen Mindestabstand zu Wänden und übrigem Mobiliar einhalten. Die Installation geschieht zügig, späterer Platzwechsel oder Mitnahme bei Umzug ist nicht ausgeschlossen. Abhängig von der Bauweise ist das Verhältnis von Strahlungs- zu Lüftungswärme unterschiedlich.

Strahlungswärme wird als angenehmer empfunden, sie erwärmt direkt den Körper, nicht die Luft. Daher sollte die Feuerstelle so platziert werden, dass man sie von möglichst allen Punkten des Raumes aus sehen kann.


Warmluftkachelofen und Kaminofen können bis zu 70 Prozent Wirkungsgrad erreichen und eignen sich als Wärmespender für die Übergangszeit, in der man nicht für ein paar Stunden die Zentralheizung hochfahren will.

Einige Kaminöfen kann man darüber hinaus nicht nur mit Stückholz, sondern auch mit Pellets betreiben, Presslingen aus Holzmehl. Die betreffenden Geräte haben einen integrierten Brennstoff-Vorratsbehälter und werden aus Säcken befüllt (Qualitäts-Pellets sind so gut wie staubfrei).

Sie versorgen die Brennkammer je nach Bedarf mit Nachschub und erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent.

Der Richtige Brennstoff
Wann und wie man am besten die Fenster öffnet, welche Lüftungsanlage sich wo lohnt, fasst die Broschüre „Gesund Wohnen durch richtiges Lüften und Heizen“ auf 20 Seiten zusammen. Sie wird herausgegeben von der Deutschen Energie-Agentur (dena) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW). Die Schrift kann bis zu fünf Stück kostenfrei beim Bürgerservice des BMVBW angefordert werden (Tel.: 0 30/20 08 30 60 oder 0 18 88/3 00 30 60, Internet: www.bmvbw.de).


Behäbig und beständig: Grundofen

 
Das Schwergewicht unter den Feuerstätten braucht die Nähe zum Kaminschacht und vor allem grünes Licht vom Statiker, denn die Tragfähigkeit des Bodens muss gesichert sein.

Auf Fußbodenheizungen oder Estrich hat ein Grundofen nichts zu suchen. Er wird „von Grund auf“ aus Kunst- oder Naturstein errichtet, hitzebeständigem und Wärme speicherndem Material mit möglichst hoher Rohdichte.

Neben dem Feuerraum wird ein kompliziertes Labyrinth aus Kanälen konstruiert, durch das die heiße Luft auf dem Weg zum Kaminschacht zieht.

Die Wärmeenergie wird unterwegs größtenteils von der Ofensubstanz aufgenommen und die gibt sie über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Stunden als Infrarotstrahlung an die Umgebung ab, auch dann noch, wenn das Feuer längst heruntergebrannt ist.

Anders als Kaminöfen müssen Grundöfen daher nur einmal täglich beschickt werden. Nachteil ist eine gewisse Trägheit, unbestreitbarer Vorteil der hohe Anteil Strahlungswärme. Üblicherweise beträgt der Wirkungsgradje nach Bauart bis zu 75 Prozent.



Es ist noch mehr drin

 
Heizkamine, Warmluftkachelöfen und Grundöfen können mittels Wasserkassetten auch der Zentralheizung unter die Arme greifen, aber nur der massive Grundofen kann darüber hinaus, mit Heizwasserleitungen durchzogen, Wärme von der „Zentrale“ beziehen.

Übergangsformen zwischen den einzelnen Typen sind zu haben, Kombiöfen etwa, die auf die Schnelle warme Luft und ein wenig später Strahlungswärme produzieren, Geräte mit elektronischer Steuerung und Fernbedienung. Stimmen Fachleute Feuerstelle, Abzug, Frischluftversorgung und das übrige Heizsystem aufeinander ab, wird das Optimum aus dem Brennstoff geholt.

Neutrale Beratung über die passende Feuerstelle, über Brennstoffe, Aufstellung, Vermeidung von Brandgefahr, Versorgung mit Frischluft und Ableiten der Abgase bekommt man vom zuständigen Schornsteinfeger.

Er kennt sich mit den Vorschriften aus, darf Tipps geben, nimmt am Ende alles ab, darf aber von Gesetz wegen nicht selber installieren oder etwas verkaufen.

Quelle15.06.2006
Heizung & Energiesparen

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