“Das bedeutet: Für den Einbau neuer Fenster erstattet das Finanzamt bis zu 1.200 Euro”, sagt der Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF), Ulrich Tschorn. Davon profitieren Hauseigentümer, denn der Einbau moderner Fenster zählt zu den einfachsten und wirksamsten Maßnahmen, die Energiespar-Qualität von Gebäuden zu verbessern.
Privatpersonen können hierfür ab dem kommenden Jahr 20 Prozent von höchstens 6.000 Euro Rechnungssumme unmittelbar von der Einkommensteuerschuld absetzen, also bis zu 1.200 Euro sparen. Für 2008 sind immerhin noch bis zu 600 Euro als Weihnachtsgeld vom Finanzamt drin. Entscheidend ist das Datum der Zahlung - wer für die Handwerkerleistung also Teilbeträge vor und nach dem Jahreswechsel überweist, kann den Steuerbonus für beide Kalenderjahre in Anspruch nehmen. Dafür müssen aber einige Voraussetzungen beachtet werden.
“Absetzbar sind nur der Arbeitslohn des Handwerkers und die Fahrtkosten, nicht aber die Kosten für das Arbeitsmaterial. Der Auftraggeber sollte deshalb darauf achten, dass der Lohnkostenanteil - also die Montagekosten - getrennt auf der Rechnung ausgewiesen wird”, rät Ulrich Tschorn. Wird lediglich ein Festpreis vereinbart, der auch das Material enthält, zahlt das Finanzamt nicht. Barzahlung ist beim Einbau neuer Fenster tabu, denn der Fiskus verlangt als Nachweis einen Überweisungsbeleg auf das Konto des Handwerkers. Der Kunde muss Rechnungen und Belege mindestens zwei Jahre aufbewahren.
“Die Modernisierung von Fenster und Fassade lohnt sich steuerlich nicht zuletzt deshalb, weil Ausbau der alten und Montage der neuen Bauelemente sehr arbeitsintensiv sind. Der Lohnkostenanteil kann bei einem Fensteraustausch bis zu 50 Prozent des Rechnungsbetrages ausmachen”, so Tschorn. Mit dem Steuerbonus holen sich Hauseigentümer praktisch die darauf gezahlte Mehrwertsteuer vom Finanzamt zurück. “Damit lohnt sich Schwarzarbeit nicht mehr. Wer die Fenstermontage an einen qualifizierten Fachbetrieb mit dem RAL-Gütezeichen vergibt, erhält bessere Qualität und riskiert weniger Bauschäden bei gleichen oder sogar günstigeren Kosten”, sagt Tschorn.
Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 20 Millionen Quadratmeter Fensterfläche eingebaut. Der Steuerbonus gilt allerdings nur für die Modernisierung bestehender Häuser, nicht bei Neubauten. Der Bedarf ist dennoch groß: 340 Millionen Fenster in Deutschland sind vor 1995 gebaut und damit energetisch nicht auf dem Stand heutiger Fenster. Sie verschwenden unnötig viel Heizenergie. Ihre Modernisierung zahlt sich durch dauerhafte Energieeinsparung aus - und auch am Jahresende bei der Steuererklärung.