
Der Hausbock, hier im Bild mitten im Sägemehl, ist ein Käfer und bevorzugt nährstoffreiches bis etwa 30 Jahre altes Splintholz. Die Schädlinge befallen ausschließlich Nadelhölzer - Kiefer, Tanne, Fichte oder Lärche. Laubholz verschonen sie. Das Hausbockweibchen legt bis zu 400 Eier in die Ritzen des Holzes. Dort schlüpfen nach zwei bis vier Wochen die Larven. Diese fressen sich durch das Holz und höhlen es dabei von innen her aus: Hausböcke bevorzugen warme Dachböden bei Temperaturen zwischen 28 und 30 Grad Celsius und können im Holz zwischen etwa drei und 30 Jahren verweilen. Das Problem: Ihre Fraßgänge sind von außen nicht sichtbar. Der Fachmann erkennt den Befall erst, wenn das voll entwickelte Insekt durch ein ovales Schlupfloch aus dem Holz fliegt. Foto: VPB/Regionalbüro Schwerin
Im Holz heimisch werden aber auch Borkenkäfer, Holzwespe und Ameisen. Allein in Mitteleuropa unterscheiden Fachleute über 100 Arten so genannter holzzerstörender Insekten, die meisten von ihnen zählen zur Gattung der Käfer.
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Die Käfer sind heimtückisch, warnt der VPB, denn sie arbeiten zunächst im Verborgenen. Sie legen ihre Eier ins Holz. Dann schlüpfen die Larven, und man hört unter Umständen von außen auch seine raspelnden Fraßgeräusche. Kreisrunde Bohrlöcher im Holz weisen auf den Nage- und Splintholzkäfer hin. Auch Holzmehlhäufchen auf dem Boden zeigen den Bausachverständigen den Weg zum Zerstörer im Balken darüber. Höchste Zeit für Rettungsmaßnahmen ist es, wenn sich der Holzbalken beim Anfassen unter den Fingern auflöst.
Wer in seinem Haus Zeichen von Insektenbefall entdeckt, der muss so schnell wie möglich handeln, warnt der VPB, sonst werden die Schäden immer größer. Rettung ist meist noch möglich. Befallene Holzteile können ausgetauscht, Insekten durch chemische Mittel, Heißluft oder Mikrowellen bekämpft werden. Das ist zeitaufwändig und teuer. Wie groß der Schaden ist, das klärt der Sachverständige bei einer Untersuchung vor Ort. Erst auf der Basis des Expertengutachtens entscheidet sich, wie und in welcher Reihenfolge saniert wird. Unter Umständen müssen dabei nicht nur die sichtbar betroffenen Bauelemente erneuert werden, sondern auch große Teile der sie umgebenden Bausubstanz. Da reicht es nicht, den Zimmermann zu bestellen, damit er schnell mal einen Balken austauscht, warnt der VPB.