Heute billig gebaut, morgen Zeche gezahlt

Mangelnde Bauqualität kann sich in erheblichem Maße auf die Energieeffizienz eines Hauses auswirken. Das hat eine Studie des Instituts für Bauforschung e.V. Hannover (IFB) im Auftrag des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) bestätigt.
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Da Baumängel zu erheblichen Folgekosten durch höheren Energieverbrauch oder die nachträgliche Beseitigung von Mängeln führen können, sichern sich clevere Bauherren die baubegleitende Qualitätskontrolle eines unabhängigen Bauherrenberaters. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.
Da Baumängel zu erheblichen Folgekosten durch höheren Energieverbrauch oder die nachträgliche Beseitigung von Mängeln führen können, sichern sich clevere Bauherren die baubegleitende Qualitätskontrolle eines unabhängigen Bauherrenberaters. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.

So entfielen neun Prozent der festgestellten Mängel an den untersuchten Objekten auf die Wärmedämmung und zehn Prozent auf die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle. Von letzterem wiederum ließen sich 40 Prozent auf Mängel beim Einbau von Fenstern und Türelementen zurückführen und 31 Prozent auf die luftdichte Ebene im Dach.

Planungs- und Ausführungsfehler treiben die Heizkosten nach oben



Weist bereits die Gebäudehülle Mängel auf, verfehlt das neue Haus nicht nur seine ökologischen Zielsetzungen - langfristig zahlt der Hausbesitzer auch finanziell die Zeche, und die kann teuer werden. Denn bei sinkender Energieeffizienz steigt die Heizkostenrechnung, unter Umständen ist dann sogar die Heiztechnik unterdimensioniert. An Wärmebrücken, undichten Stellen oder bei feucht eingebauten Dämmmaterialien steigt die Schimmelgefahr, teure Mängelbeseitigungskosten sind vorprogrammiert. Hat der Hausbesitzer Förderungen genutzt und erreicht die dafür geforderten energetischen Werte nicht, muss er im schlimmsten Fall sogar damit rechnen, dass Fördergelder zurückgefordert werden.

Baumängel beim Einbau von Fenstern und Türen wirken sich langfristig nachteilig auf die Heizkosten eines neuen Hauses aus. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.
Baumängel beim Einbau von Fenstern und Türen wirken sich langfristig nachteilig auf die Heizkosten eines neuen Hauses aus. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.

Fachkenntnisse und unabhängige Qualitätskontrollen



Der Verbraucherschutzverein BSB zieht aus der Studie das Fazit, dass umfassende Kenntnisse des energieeffizienten Bauens künftig bei allen beteiligten Gewerken unerlässlich sind. Auch in der Bauplanung und -qualität sieht der BSB Nachholbedarf. Künftige Bauherren sollten daher bei der Auswahl der beauftragten Unternehmen genau auf deren fachliche Qualifikation achten. Begleitende Qualitätskontrollen von unabhängiger Seite in der Planungs- und Bauphase werden ebenfalls wichtiger und helfen dabei, Mängel rechtzeitig zu erkennen, zu beseitigen und teure Folgekosten oder eine geminderte Wohnqualität zu verhindern.

Weiter auf der nächsten Seite!Undichtigkeiten der Gebäudehülle können dazu führen, dass ein neues Haus seinen angepeilten Energiestandard verfehlt. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.
Undichtigkeiten der Gebäudehülle können dazu führen, dass ein neues Haus seinen angepeilten Energiestandard verfehlt. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.

Teure Mängel



In der Studie des Instituts für Bauforschung e.V. Hannover (IFB) im Auftrag des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) wurden nachhaltig geplante, regelgerecht ausgeführte und bereits während der Bauphase messtechnisch überprüfte Häuser mit mangelhaft ausgeführten Gebäuden verglichen. Der Vergleich ergab langfristig erheblich höhere Energiekosten für Hausbesitzer mit den "schlechteren" Gebäuden. Im Schnitt lag die Differenz bei 11.000 Euro in 20 Jahren. Kosten für Bauschäden, etwa durch Feuchtigkeit, und die nachträgliche Beseitigung von Mängeln wurden hier noch gar nicht erfasst.


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