Die Investitionsbereitschaft unter privaten Immobilieneigentümern nimmt ab. Das zeigt eine aktuelle Civey-Studie im Auftrag des Verbraucherschutzvereins Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB).
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Hat zu Jahresbeginn 2022 etwa die Hälfte der Hausbesitzer eine Modernisierung in nächster Zeit geplant, war es im August nur noch ein Drittel. Vor allem die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen lassen die Lust aufs Sanieren schwinden. Steigenden Zinsen und Kosten auf der einen Seite stehen abrupte Kürzungen der Förderungen für die Gebäudesanierung auf der anderen Seite gegenüber. „Die Regierung hat Selbstnutzern mit Modernisierungsabsicht mit dieser Aktion den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagt BSB-Geschäftsführer Florian Becker.
Verbraucherschützer fordern mehr Planungssicherheit für die Modernisierung
Für den Klimaschutz werden damit laut Becker falsche Signale gesetzt. Er betont: „Die Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich bis 2030 hängt von Millionen Einzelentscheidungen der Wohneigentümer zur energetischen Sanierung ab. Der Bund muss deshalb mehr Geld bereitstellen und einen Förderrahmen schaffen, der den Verbrauchern wieder Planungssicherheit verschafft.“ Hauseigentümern, die ihre Energiesparziele nicht aufgeben möchten, empfiehlt Becker eine Überprüfung ihrer geplanten Maßnahmen mit sachverständiger Unterstützung, zum Beispiel durch einen unabhängigen BSB-Bauherrenberater.
Wenn eine umfassende energetische Ertüchtigung der Immobilie aktuell die Finanzierungsmöglichkeiten übersteigt, dann bietet eine Art Stufenplanung eine Alternative. „Der unabhängige Bausachverständige kann Verbraucher beraten, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge sinnvoll sind und was auf Sicht den größten Nutzen bringt“, erklärt Becker. Unter www.bsb-ev.de gibt es dazu Ratgeberbroschüren, Hintergrundinfos sowie Berateradressen in ganz Deutschland.
Maßnahmen über mehrere Jahre strecken
In der Regel bringen Verbesserungen des Wärmeschutzes unmittelbare Einsparungen mit sich. Im ersten Schritt an den Schwachstellen der Gebäudehülle anzusetzen, ist daher in vielen Fällen der richtige Weg. „Wenn der Heizenergiebedarf sinkt, kann der Tausch der Heizung auch später eingeplant werden – und die Anlage kann kleiner und damit auch preiswerter ausfallen“, erläutert Becker. Er weist darauf hin, dass zum Beispiel viele Wärmepumpenhersteller derzeit lange Wartefristen und teils höhere Preise haben, da der Nachschub an elektronischen Bauteilen schleppend ist. In ein oder zwei Jahren könnte sich die Marktlage hier wieder deutlich bessern. Mit einer Wärmepumpenplanung noch etwas abzuwarten, könnte sich daher lohnen.