Mehr Transparenz - Energiepass für Gebäude

Unsere Altbauten verschlingen alljährlich Unsummen an Heizkosten und beschleunigen mit ihren CO2-Emissionen die globale Erwärmung. Will man wissen, wo die Verluste entstehen und wie man die Löcher stopfen kann, sollte man sich einen Energiepass fürs Haus besorgen.
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Verbindlich ist in Deutschland bisher lediglich der „Energiebedarfsausweis“ gemäß Energie-Einspar-Verordnung (EnEV), und auch nur für Neubauten und modernisierte Altbauten. Das wird sich Anfang 2006 ändern, denn bis dahin muss es nach einer EURichtlinie den bundesweit gültigen Energiepass für Gebäude geben. Altbaubesitzer sollten nicht solange warten. Energieagenturen, Kommunen und andere Stellen bieten seit längerem einen solchen Pass an, der aufzeigt, wo in Zukunft am besten gespart werden kann. Für die Starter-Version füllt man einen Fragebogen aus, nachdem man zuvor die wichtigsten Daten gesammelt hat: Baujahr, Bauweise, Größe, Art der Heizungsanlage usw. Anhand dessen wird eine Ferndiagnose erstellt. Ausführlicher und genauer geht es bei der vom Staat bezuschussten Vor-Ort-Beratung zu. Der Energieberater kommt ins Haus und klopft es vom (Heizungs-) Keller bis zum Dach auf Schwachstellen ab. Unabhängig vom Verfahren steht schließlich unterm Strich der spezifische Energiebedarf in Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmetern (kWh/m2a), mit dem sich die Betriebskosten errechnen lassen.

Grafik: dena


Farbe bekennen: Nach einem Vorschlag der dena, der Deutschen Energieagentur, werden Häuser wie Waschmaschinen oder Kühlschränke bald Energieeffizienz-Klassen zugeordnet. Angegeben werden im Pass unter anderem Art und Höhe der Verluste und der Endenergiebedarf, die für Heizung und Warmwasserbereitung erforderliche Energiemenge.



Anlass zum Handeln


Da wird es manchem wie Schuppen von den Augen fallen. Die wenigsten wissen, woran sie mit ihrem Haus sind, wo die Euros bleiben, die sie ständig hineinstecken. Altbauten benötigen im Durchschnitt pro Jahr und Quadratmeter den Gegenwert von gut 24 Litern Heizöl oder 24 Kubikmetern Gas (= 240 kWh/m2a), einzeln stehende Ein- und Zweifamilienhäuser oft sogar mehr. Reine Verschwendung – mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln kann fast jeder seine vier Wände auf das Niveau eines Neubaus heben. Oder noch darüber hinaus. Zu einem Energiepass gehört eine Liste der am wärmsten empfohlenen Modernisierungsmaßnahmen. Eine Außendämmung beispielsweise, neue Fenster, eine moderne Heizanlage, eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung senken die Betriebskosten erheblich und schaffen neue Wohnbehaglichkeit. Der Wiederverkaufswert des Hauses steigt. Denn ist der bundesweite Gebäudepass erst einmal eingeführt, werden potenzielle Käufer und Mieter eine Vergleichsmöglichkeit und die „Fässer ohne Boden“ einen schweren Stand auf dem Immobilienmarkt haben.


Grafik: dena



Wer stellt ihn aus?
Man wendet sich zum Beispiel an die Verbraucherzentrale des jeweiligen Bundeslandes (Adressen: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Markgrafenstraße 66, 10969 Berlin, Tel.: 0 30/2 58 00-0, Fax: 0 30/2 58 00-218, info@vzbv.de, www.vzbv.de/), an die jeweilige Baubehörde oder das Baureferat der Stadt. Die dena, die Deutsche Energieagentur, die derzeit am bundeseinheitlichen Pass arbeitet, nennt Adressen der Energieagenturen und Berater in der Region (Deutsche Energie-Agentur GmbH, kostenlose Info-Hotline: 0 80 00 / 73 67 34, www.deutsche-energie-agentur.de, info@deutsche-energieagentur.de).


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