Estrich macht den Boden eben

Wer in seinem Wohnzimmer sitzt, lässt sich nur ungern von lautem Getrampel im Kinderzimmer darüber stören. Mit einer Trittschalldämmung durch geeignete Estrichplatten beugt der Bauherr vor.
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Der Estrich

Der Fließestrich wird mit Pumpe und Schlauch bis zu den Markierungen der Niveaulehren eingebracht. Foto: sto
Der Fließestrich wird mit Pumpe und Schlauch bis zu den Markierungen der Niveaulehren eingebracht. Foto: sto
Auch als Basis für jedes Parkett, jeden Teppichboden oder jede Bodenfliese ist ein ebener Untergrund nötig.

Durch seine unterschiedlichen Arten und Anwendungsweisen schafft der Estrich dazu günstige Voraussetzungen. Mit dem Einbringen des Estrichs kann nach Ende der Rohbauarbeiten begonnen werden.

Der Häuslebauer hat die Wahl. Im wesentlichen kann er sich für eine der drei Estricharten entscheiden:
  • den Trockenestrich
  • den Anhydrit- oder Fließestrich
  • den Zementestrich
Bei Neubauten werden überwiegend Zement- und Anhydritestrich eingesetzt. Dagegen verwendet man bei der Sanierung und Renovierung von Altbauten vor allem Trockenestrich.

Verarbeitungsarten von Estrich


Die drei Estricharten lassen sich auf verschiedene Weise in den Fußbodenaufbau einbringen. Im Allgemeinen werden Estriche nach Art ihrer Verarbeitung in vier Gruppen unterteilt:
  • Verbundestrich
    • weist eine direkte Haftung mit dem Untergrund auf
    • für Böden geeignet, die besonders hohen mechanischen
    • Beanspruchungen ausgesetzt sind
       
  • Estrich auf Trennschicht 
    • Estrichplatte und Untergrund werden durch eine Folie voneinander getrennt
    • keine direkte Verbindung zwischen Estrichplatte und Untergrund, dies ermöglicht ein ungehindertes Gleiten der Estrichplatten bei Temperaturschwankungen
    • Im Außenbereich findet sich diese Art der Ausführung häufig in Form von Zementestrich wieder
       
  • Estrich auf Dämmschicht 
    • hindert einerseits die Raumwärme daran, nach unten zu entweichen
    • ist für die Trittschall- und Wärmedämmung zuständig
       
  • Heizestrich 
    • eine spezielle Form des schwimmenden Estrichs
    • wird auf einer Dämmschicht verlegt
    • deckt das Heizröhrensystem der Fußbodenheizung ab
...

Die Estricharten


  • Der Anhydritfließestrich 
    • besteht aus wasserfreiem Gips, einem natürlichen Material
       
    • schnelle Verarbeitung: es ist nur noch die Zugabe von Wasser erforderlich
       
    • wird mit einer Estrichmaschine eingebracht (außerhalb des Gebäudes werden die Bestandteile gemischt und mittels Pumpe und Schlauch an den vorgesehenen Ort transportiert)
       
    • ist selbstnivellierend
       
    • benötigt kein aufwendiges Verteilen, Verdichten oder Glätten
       
    • besonders als Heizestrich empfehlenswert durch seine gute Wärmeleitfähigkeit
       
  • Der Zementestrich 
    • ein Mischungsverhältnis von etwa 10l Wasser zu 25 kg Zement
       
    • mit soviel Zuschlag aus Sand aufzufüllen, bis der Mörtel erdfeucht ist
       
    • das Mischgut wird zu einer glatten Oberfläche abgezogen
       
    • Mörtel wird verteilt und verdichtet zwei glatte Stahlrohre oder zwei Hölzer werden als Lehren im Mörtel fixiert (sie geben bereits die endgültige Höhe des Estrichs an und sollten deshalb genau ausgerichtet sein)
       
    • Der Estrichmörtel wird mit einer Alulatte über die Lehren abgezogen die Rohre oder die Hölzer werdem entfernt
       
    • die Gräben, die sie hinterlassen, werden mit Mörtel verfüllt
       
    • zum Schluß reibt der Heimwerker die ganze Fläche mit einem Reibebrett ab
       
    • bei der Einteilung der Arbeitsabschnitte muss man darauf achten, dass die abgezogene Fläche beim Abreiben nicht beschädigt wird
       
  • Der Trockenestrich 
    • Die kostengünstige Lösung für den schnellen und unkomplizierten Trockenausbau
       
    • z.B. eine Kombination von Polystyrol-Hartschaum und einer Spanplatte
       
    • Die Spanplattenseite wird nach oben verlegt und sorgt für die nötige Trittfestigkeit
       
    • der darunterliegende Polystyrol-Hartschaum sorgt für Wärme- und vor allem Trittschalldämmung
Statt Hartschaum kann auch eine Schüttdämmung den Untergrund bilden.

Sie erlaubt es, Unebenheiten oder sogar ein Gefälle des Unterbodens auszugleichen. Auf die Schüttung werden dann erst eine Folie und darauf Holzfaser-oder Gipskartonplatten verlegt. Der Trockenestrich ist für nahezu alle Untergründe geeignet, mit Ausnahme von Feuchträumen.


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