

Hitze macht Holz stabil
Zu den modernen Lösungen für Langlebigkeit und Robustheit zählt etwa thermisch modifiziertes Holz. Durch eine spezielle Hochtemperaturbehandlung bei rund 225 Grad Celsius wird die Feuchtigkeit dauerhaft reduziert. Dadurch erhöht sich nicht nur die Stabilität, sondern auch die biologische Lebensdauer der Holzprofile. Das Ergebnis ist bei Anbietern wie Swero ein witterungsbeständiges und pflegeleichtes Material, das sich sehr gut für Fassaden eignet.

Natürliche Vergrauung statt Chemie
Stattdessen wird beispielsweise Grizawood als thermisch modifiziertes Holz ohne chemische Zusätze verarbeitet. Durch die Hitzeeinwirkung wird das farbgebende Lignin leichter auswaschbar, sodass bereits nach drei bis fünf Monaten im Bewitterungsstand ein natürlicher Silbergrau-Effekt entsteht. Die hohe Dimensionsstabilität des thermisch behandelten Holzes erlaubt die Vorbewitterung fertig gehobelter Profile. Die Optik der entstehenden Vergrauung kann je nach Holzart leicht variieren.Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes von Thermoholz ist, dass die Fassade wegen der hohen biologischen Dauerhaftigkeit keine weitere Pflege benötigt. Je nach Ausrichtung, Bewitterungsintensität, Beschattung und Staubbelastung in der Luft verändert sich auch bei Grizawood der Farbton im Laufe der Zeit. Er wird jedoch immer die natürliche Holzstruktur betonen. Für Grizawood werden vorzugsweise heimische Hölzer wie Tanne oder Fichte verwendet. Diese Holzarten tragen auch zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder bei.
Resümee von Karsten Mueller (Redaktion “bauen.com“)
Das Bauen mit Holz liegt nicht nur im Trend, es ist auch ein aktiver Beitrag zu nachhaltigem Wohnen. Gerade bei Fassaden ist es spannend zu sehen, wie sich natürliche Materialien mit innovativer Technik weiterentwickeln. Der Verzicht auf chemische Zusätze und die bewusste Annahme der Vergrauung machen thermisch modifiziertes Holz zu einer rundum durchdachten Lösung. Besonders erfreulich: Heimische Hölzer finden hier sinnvolle Verwendung und fördern regionale Wertschöpfung. So lassen sich Ästhetik, Funktionalität und Umweltbewusstsein überzeugend vereinen.