Ziegelhäuser waren die Gewinner des Jahres 2006

Ziegelhäuser waren die Gewinner des Jahres 2006. Trotz des langen Winters konnten Deutschlands Ziegelhersteller schon Mitte des Jahres die Vorjahreszahlen erreichen. Doch hält der Boom an? Wie wirken sich die Streichung der Eigenheimzulage sowie die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf das Baugeschäft aus? Kann die Bauwirtschaft vom Aufschwung der allgemeinen wirtschaftlichen Stimmung weiter profitieren? Diese und andere Fragen haben wir im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Bundesverbandes im Rahmen der BAU 2007 in München diskutiert.
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Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie blickt wieder optimistischer in die Zukunft. Nach Jahren der Rezession hat die Bauwirtschaft 2006 erstmals wieder positiv zum Wachstum des Bruttoinlandprodukts beigetragen.

Zu den Gewinnern zählen vor allem die Mauerziegelhersteller. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wurden die Produktionszahlen des Jahres 2005 nach drei Quartalen um über 5 Prozent übertroffen. „Bei Investitionen im Wohnungsbau spielen nachhaltige Baumaterialien eine immer wichtigere Rolle“, sagte Verbandspräsident Helmut Jacobi im Januar auf der „BAU 2007“ in München.


Die wichtigsten Zahlen:
Bis Ende Oktober 2006 haben 6,063 Mio. Kubikmeter Mauerziegel (inklusive Pflasterklinker) die Produktionsstätten verlassen. Das sind 0,295 Mio. Kubikmeter mehr als 2005.

Die Vorjahreszahlen waren bereits am Ende des zweiten Quartals übertroffen. Ein Blick auf den Geldwert der Produktion lässt den Anstieg noch deutlicher werden.

Im Jahr 2005 hatte die Mauerziegelproduktion in den ersten drei Quartalen ein Volumen von rund 377 Mio. Euro, im Jahr 2006 betrug der Vergleichswert 402 Mio. Euro. „Das ist vor allem vor dem Hintergrund des langanhaltenden Winters und den damit verbundenen Baupausen bemerkenswert“, erklärte Hauptgeschäftsführer Martin Roth bei der Präsentation der Zahlen.



Von der positiven Entwicklung haben auch die Dachziegelhersteller profitiert. Im Jahr 2006 (1..-3. Quartal) belief sich die Produktion auf 639 Mio. Stück (Vergleich 2005: 618 Mio. Stück). Das entspricht einem Volumen von 503 Mio. Euro (Vergleich 2005: 531 Mio. Euro).

Gleichzeitig konnten die Lagerbestände umfangreich reduziert werden. Dies hat sogar schon zu Lieferfristen geführt, aber kurzfristig waren die Produktionskapazitäten nicht mehr zu erhöhen.

Der Gesamtwert der Ziegelproduktion nach drei Quartalen des Jahres betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2006 rund 0,905 Mrd. Euro. Dies entspricht ungefähr dem Vorjahreswert (0,909 Mrd. Euro).

Nach Einschätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, der bundesweit insgesamt 144 Betriebe mit knapp 10.000 Mitarbeitern repräsentiert, wird sich der positive Trend auch 2007 fortsetzen. Gründe sind die verbesserte konjunkturelle Lage, die bessere Ausstattung der öffentlichen Haushalte sowie die weiterhin forcierten Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), mit denen Investitionen in Wärmedämmmaßnahmen unterstützt werden.

Vorteilhaft hier: Die nachträglichen Dämmungen von Dächern zieht in der Regel auch die Erneuerung der Tondachziegel nach sich. „Es scheint sich abzuzeichnen, dass Bauherren – privat wie öffentlich – wieder mittel- und langfristig in Häuser und Wohnungen investieren“, erläuterte Verbandspräsident Helmut Jacobi. Das sei vor allem deshalb wichtig, da die Zahl der Haushalte bis 2030 weiter ansteigen und sich die Wohnfläche je Bundesbürger vergrößern werde.

Unsicherheitsfaktoren gibt es allerdings auch. Dazu zählt in erster Linie das Auslaufen der so genannten Einmaleffekte. Die Ankündigung der Abschaffung der Eigenheimzulage hatte die Nachfrage 2006 ebenso forciert, wie die beschlossene Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007. Diese Vorzieheffekte seien jedoch inzwischen verpufft. „Wie deutlich sich der Wegfall dieser Bau- und Investitionsanreize bemerkbar macht, ist zurzeit noch nicht absehbar“, so Jacobi. Darüber hinaus ergebe sich ein erhöhter Druck auf die Erträge, da die Kostenbelastung – vor allem durch steigende Energiepreise – auch 2007 zunehme. Dies werde kurz- bzw. mittelfristig deshalb zu einer Erhöhung der Preise führen müssen, so der Verband.


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