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Die Fertigbaufirma fügte ruck, zuck aus Leichtbauelementen das schlüsselfertige Haus zusammen, im Massivbau wurde das Gebäude mühsam vor Ort Stein für Stein errichtet.
Fertighäuser waren typisiert, Massivhäuser eher individuell. Eine Grenzziehung, die längst nicht mehr stimmt. Unter einem Fertighaus versteht man heute ein Gebäude, das aus weitgehend vorgefertigten Bauteilen besteht, die auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden müssen. Das kann soweit gehen, dass einzelne Wände komplett im Werk produziert werden – inklusive Fenster, Dämmung, Installationsleitungen und Rollladenkästen.
Der Holzrahmen- oder Tafelbau, bei dem Rahmen aus Vollholz mit Werkstoffplatten ausgesteift werden, ist die gebräuchlichste Form des Fertigbaus, weiter kommen der Holzständer- oder Skelettbau und sogar der massive Blockbohlenbau zum Einsatz. Diese drei Holzbauweisen können innerhalb eines Gebäudes natürlich kombiniert werden.
Aufgepasst
Nicht alle Fertighausverträge beinhalten Architekten- und Ingenieursleistungen. Diese können als Extraposten noch einmal das Budget belasten.
Nicht alle Fertighausverträge beinhalten Architekten- und Ingenieursleistungen. Diese können als Extraposten noch einmal das Budget belasten.

Die weitgehend automatisierte Produktion ist eine Voraussetzung preisgünstigen Hausbaus: Die Stämme auf dem Weg ins Sägewerk. - Foto: SchwörerHaus

Die Produktion in der Halle erlaubt eine Verarbeitung unabhängig von Wind und Wetter – das verkürzt die Bauzeit und senkt die Kosten. - Foto: SchwörerHaus

Die Wandelemente kurz vor dem Verladen: bereits mit Fenstern, Dämmung, Fassadenverkleidung und Leerrohren für die Installation versehen. - Foto: SchwörerHaus

Innerhalb weniger Tage, manchmal in ein paar Stunden, werden die vorgefertigten Hausteile auf der Baustelle zusammenmontiert. - Foto: SchwörerHaus
Es ist aber auch möglich, ganze Wände und Decken in Massivbauweise im Werk vorzufertigen und sie am Stück auf die Baustelle zu transportieren. Derart vorbereitete Elemente beschleunigen die Montage auf der Baustelle enorm – manche Häuser werden in ein paar Tagen errichtet – und machen überdies den Fortgang der Bauarbeiten vom Wetter unabhängig. Dabei steht die Lebensdauer qualitätsvoll errichteter Fertighäuser vor Ort erbauten Eigenheimen nicht nach.
Der große Vorteil für den Bauherrn: Durch die kurze Bauzeit verkürzt sich die zeitweise Doppelbelastung aus Kredit plus Miete.

Aufbau eines Massivhauses aus Ytong-Porenbeton. - Foto: Ytong

Foto: Ytong

Auch beim Dach kommt der einheitliche Baustoff zum Einsatz. - Foto: Ytong
Massivbau
Ein Haus gilt als Massivbau, wenn seine stützenden, lasttragenden Wände aus Stein oder mineralischen Baustoffen errichtet wurden. Es sind dies meistens Kalksandstein, Klimaleichtblock, Polystyrolstein, Porenbeton oder Ziegel.

Foto: Gussek
Im modernen Bau finden deshalb heute meistens große, maßgenaue Planelemente ihren Einsatz und Dünnbettmörtel sorgt für den Halt. Oder es wird gleich das Trockenmauer-Verfahren eingesetzt.
Gewichtige Argumente
Was Fertighäusern aus Holz und Holzwerkstoffen im Laufe der letzten Jahrzehnte einen Punktvorteil verschafft hat, ist der Wärmeschutz.

Foto: Gussek
Massive Wände müssen daher entweder mehrschalig oder mit hochdämmenden Leichtbaustoffen – Porenbeton, Bimsleichtbeton usw. – ausgeführt werden.
Baustoffe mit hoher Rohdichte sind allerdings auch gute Wärmespeicher, die abrupten Temperaturwechseln „die Spitze nehmen” und die Energiebilanz des Hauses auf diese Art verbessern.
Viele Banken schätzen die Werthaltigkeit und damit den Wiederverkaufswert von Massivhäusern hoch ein und beleihen sie entsprechend großzügig. Dabei geht es vor allem um die Unterhaltskosten, die bei den massiven Baustoffen eher gering sind.