Der einfache und schnörkellose Baukörper verbindet Tradition und Moderne in Gestaltung und Konstruktion. Regionale Architekturelemente aus dem bayerisch-ländlichem Raum verbinden sich mit funktionalen und gestalterischen Anforderungen des heutigen Bauens.

Um den Eindruck von Großzügigkeit zu verstärken, bezog Wenzl die Verkehrsflächen weitgehend in die ca. 180 Quadratmeter große Wohnfläche ein. Innen erzeugt die strenge Gliederung in drei Bereiche eine spannungsreiche Raumfolge, die sich in der Fassade wiederspiegelt. Im ca. 90 Quadratmeter großen Keller aus wärmedämmenden Ziegeln befinden sich - neben der Technikzentrale - ein Hauswirtschaftsraum, sowie ein Arbeits- und Gästezimmer.

„Neben niedrigen Baukosten sollte das sonnige Einfamilienhaus auch im Unterhalt möglichst wenig Geld kosten“, erläutert Architekt Wenzl. „Für uns stand von vorneherein fest, dass wir die drei Anforderungen, kostengünstig, energiesparend und pflegeleicht, am einfachsten mit der homogenen Ziegelbauweise umsetzen können“.

Die tragenden Ziegelinnenwände verlaufen vom Keller bis unter das Dach, wodurch die Deckenspannweiten verkürzt werden und somit durch die gewählte Konstruktion eine Kosteneinsparung erzielt wird. Weiterhin zeichnen sich die verputzten Ziegel-Außen und -Innenwände aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit durch geringe Instandhaltungskosten aus.

Mit dem Jahresprimärenergiebedarf von 110 kWh pro Quadratmeter und Jahr unterschreitet das kostgünstige Einfamilienhaus deutlich die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (zulässig wären für das Low Budget Ziegelhaus 133 kWh/m²a).

Einschalige, 36,5 Zentimeter dicke Außenwände aus Wärmedämmziegeln mit einem U-Wert von 0,31 W/m²K halten vom Keller bis zum Dach die Wärme im Haus und sorgen somit ohne zusätzliche Dämmung für einen sehr niedrigen Heizwärmebedarf.

Während der Heizperiode nutzen die Wärmespeichermassen der einschaligen Ziegelbauweise die Wärmegewinne der durch die Fenster einfallenden Sonnenstrahlen hervorragend aus. Positiv auf die Energieeinsparung wirken sich auch der kompakte Baukörper ohne Vor- und Rücksprünge und das hoch wärmegedämmte Dach (U=0,18 W/m²K) aus.

Auf Wunsch der Bauherren wird das Haus zunächst mit einem Gas-Brennwertkessel über eine Fußbodenheizung und Heizkörper beheizt. Die spätere Aufrüstung der Heizung mit einem Holz-Grundofen und solarer Brauchwassererwärmung ist vorbereitet.

Auf dem kleinen Grundstück schuf Wenzl reizvolle Hofräume, indem er die Garage und das Wohngebäude versetzt anordnete. Die Verwendung von Baumaterialien aus der unmittelbaren Umgebung unterstreicht die Verbindung von Ökonomie und Ökologie.

Bautafel:

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