Hausbau mit Muskelhypothek

Bauen kostet Geld, keine Frage. Viele Fertighaus-Hersteller bieten ihren Kunden daher die Möglichkeit, selbst mit anzufassen und dadurch einen Teil der Bausumme zu sparen. Das Risiko für die Selbermacher hält sich bei einem „Fast-Fertig-Haus“ in Grenzen, denn die Haushersteller greifen ihnen auf Wunsch unter die Arme.
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Mit Ausbauhäusern in Fertigbauweise können Bauherren durch Eigenleistung sparen, ohne auf Qualität zu verzichten. Foto: BDF / massa haus
Mit Ausbauhäusern in Fertigbauweise können Bauherren durch Eigenleistung sparen, ohne auf Qualität zu verzichten. Foto: BDF / massa haus

„Unter einem Ausbauhaus versteht man ein Fertighaus, bei dem der Bauherr einen Teil des Innenausbaus selbst übernimmt“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), Dirk-Uwe Klaas. Der Vorteil daran liegt auf der Hand: Was man selbst macht, muss die Bank nicht finanzieren. Daher wird die Eigenleistung gern auch als „Muskelhypothek“ bezeichnet.

Mit tatkräftiger Beteiligung der Bauherren entsteht laut einer Branchenumfrage des BDF rund jedes fünfte Fertighaus. Was die „fast fertigen Häuser“ interessant macht: Bei Ausbauhäusern ist die Qualität der vom Hersteller gelieferten Konstruktion garantiert die gleiche wie bei der schlüsselfertigen Variante. Und auch der umfassende Service des Komplettanbieters steht auf Wunsch zur Verfügung. Selbermacher gehen also nicht das Risiko eines Bauvorhabens in völliger Eigenregie ein.

Arbeitsaufwand nicht unterschätzen

Wer ein Ausbauhaus plant, sollte sich von vornherein Gedanken machen, welche Arbeiten er sich zutraut und welche er besser dem Haushersteller überlässt. Natürlich muss handwerkliches Geschick ebenso mitgebracht werden, wie ausreichend Zeit. Ist beides gegeben, lässt sich durch Eigenleistung tatsächlich einiges Geld einsparen: Nach Angaben des Bauherren-Schutzbundes beträgt der Wert der Eigenleistung in den meisten Fällen zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Bei jedem zehnten Bauvorhaben werden sogar mehr als 20.000 Euro gespart. Werden diese Summen bei der Finanzierung als Eigenkapital eingesetzt, sind mitunter günstigere Konditionen für das Darlehen drin. Hier gilt es aber, realistisch zu kalkulieren und die eigenen Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Denn wenn hinterher doch noch der Profi ran muss, kann es teuer werden.

Viele Fertighaus-Hersteller bieten ihren Kunden die Möglichkeit selbst mit anzufassen. Foto: BDF / B.O.S. Haus
Viele Fertighaus-Hersteller bieten ihren Kunden die Möglichkeit selbst mit anzufassen. Foto: BDF / B.O.S. Haus

Ausbaupakete vom Fertighaus-Hersteller

Für den Begriff „Ausbauhaus“ gibt es keine verbindliche Definition. Der Umfang der Eigenleistung wird im Werkvertrag individuell zwischen Bauherren und Haushersteller vereinbart. Klassische Eigenleistungen sind Malern und Tapezieren, das Verlegen von Bodenbelägen oder das Anbringen der Innentüren. Von komplizierteren Gewerken wie Klempnerarbeiten, Elektroinstallationen, Gründungs- und Abdichtungsarbeiten sowie Sanitär- und Heizungsinstallationen sollten Laien dagegen besser die Finger lassen.

Viele Fertighaus-Hersteller bieten klar umrissene Paketlösungen für den Ausbau an. Nachdem der Rohbau steht, liefert der Haushersteller diese Ausbaupakete mit allen benötigten Bauteilen und Materialien in der richtigen Reihenfolge auf die Baustelle. Dazu gibt es eine detaillierte Anleitung. Auf Wunsch begleitet sogar ein Ausbauberater des Herstellers die Arbeiten bis zur Fertigstellung des neuen Traumhauses.

(BDF/su)

Quelle11.04.2013
Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.

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