Den Feuchteausgleich im Raum regelt normalerweise das alltägliche Wohnen, das Duschen, Kochen und Atmen – und das Lüften. Luftbefeuchter sind normalerweise im Wohnbereich nicht nötig. Schimmel tritt bei länger andauernden Werten von über 50 Prozent auf. Und so wie Thermostate die Raumtemperatur regeln, kann man auch einen Hygrometer zur Feuchtemessung zu Hilfe nehmen. Eine Markierung am neuralgischen Grenzwert angebracht – und bei Überschreitung dieser Grenze ein paar Minuten Stoßlüftung: So kann das Raumklima auch ohne automatische Lüftungsanlage im Lot gehalten werden.
Eines ist aber klar: Gerade in warm eingepackten Neubauten ist das disziplinierte Lüften ausgesprochen wichtig. Je nach Jahreszeit sollte man alle paar Stunden das Fenster acht (im Winter) bis 30 Minuten (im Hochsommer) offen halten. Automatische Lüftungsanlagen nehmen den Bewohnern diese lästige Pflicht ab.
Lüftungsanlagen
Bei Drei-Liter- oder gar Passivhäusern wird die manuelle Lüftung per gekipptem oder komplett geöffnetem Fenster von einer Lüftungsanlage ersetzt. Denn neben den Transmissionswärmeverlusten über die Haushülle müssen auch die Lüftungswärmeverluste minimiert werden. Eine Lüftungsanlage saugt feuchte, verbrauchte Luft aus den Sanitärräumen ab. Die Frischluftzufuhr erfolgt über die Wohnräume. Reine Abluftanlagen benötigen lediglich Einströmöffnungen in den Fenstern oder an der Außenwand. Kombinierte Zu- und Abluftanlagen leiten auch die Zuluft über ein Zentralgerät. Nebeneffekt und für viele Nutzer mindestens ebenso wichtig wie der Energiespareffekt: Die Luftqualität in den Räumen wird besser, zusätzliche Pollenfilter erhöhen für Allergiker den Wohnkomfort.
Wenn diese Anlagen zudem mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet sind, werden 70 bis über 90 Prozent der in der Abluft gespeicherten Wärmeenergie auf die Zuluft übertragen werden. Keine Sorge: Das ganze findet ohne jede Vermischung von frischer und verbrauchter Luft statt.
Für den nachträglichen Einbau werden dezentrale Anlagen angeboten, die ihren Job raumweise erledigen.