Schornstein-Sanierung - Rohr frei!

Schäden am Schornstein machen eine rasche Sanierung notwendig. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise denken aber immer mehr Hausbesitzer auch über neue Heizkonzepte nach, was nicht ohne Folgen für die Abgasanlagen bleibt.
Der Wechsel von einer alten auf eine moderne Heizungsanlage kann den Schornstein zum Sanierungsfall machen, da z. B. Niedertemperatur- oder Brennwertheizungen ganz bestimmte Anforderungen an die Abgasleitungen stellen: In der Regel muss der vorhandene Querschnitt deutlich vermindert werden.
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Foto: ZDS

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Nur wenn Heizung und Schornstein optimal aufeinander abgestimmt sind, gibt es verlässliche Wärme zu möglichst geringen Kosten.
Aus Gründen des Umweltschutzes, aber auch aus finanziellen Überlegungen sollten Hausbesitzer eine Modernisierung ihres Schornsteines nicht auf die lange Bank schieben. Erst recht nicht, wenn der Schornsteinfeger Schäden bemerkt hat, eine neue Feuerstätte angeschlossen wurde oder der Kamin schon älter als zehn Jahre ist.
Ein maroder Kamin gefährdet die Bausubstanz Ihres ganzen Hauses.
Aber woran „kranken” Schornsteine eigentlich?

 
Foto: Schiedel

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Als Schadensfälle sind vor allem Durchfeuchtungen und so genannte Versottungen bekannt, verursacht durch eindringende Niederschläge, Kondenswasser oder aggressive Säuren aus den Rauchgasen. Versottung zeigt sich in Form von bräunlich-schwarzen Flecken an der Schornsteinwand. Übrigens spricht man nur bei Feuerstätten, die mit festen Brennstoffen wie Holz oder Kohle betrieben werden, von einem Schornstein. Bei Öl- und Gasheizungen verwendet man den Begriff „Abgasleitung” oder allgemein „Abgasanlagen”.

Schnelle Abhilfe
Foto: Erlus Baustoffwerke AG

Foto: Erlus Baustoffwerke AG

Eine häufig gewählte Maßnahme besteht darin, in den vorhandenen Schornstein eine neue Rohrsäule einzubringen, die die Rauchgase abführt.
Dies dient zum einen als Sanierungsmaßnahme für defekte Schornsteine, zum anderen erreicht man damit eine Querschnittsverminderung – eine Bedingung für moderne Heiztechniken.
Die neuen Abgassysteme sind feuchteunempfindlich, d.h., bei Abgastemperaturen von unter 40 °C bildet sich Kondensat in der Rohrsäule.

Diese Feuchtigkeit sammelt sich am Fuß des Schornsteins, um über einen Siphon, eine Neutralisationseinrichtung oder die Heizung entsorgt zu werden.
Foto: Erlus Baustoffwerke AG

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Diese innere Rohrsäule schützt damit den äußeren Schornsteinschacht aus Mauersteinen vor den aggressiven, sauren Abgasbestandteilen und vor Durchfeuchtung bzw. Versottung. Ob die Rohrsäule zusätzlich mit einer Wärme- oder Schalldämmung zu versehen ist, ermittelt der Fachmann. Unbedingte Voraussetzung für diese Sanierung ist die Stand- und Brandsicherheit des vorhandenen Schornsteinschachts. Hier kommt es insbesondere auf den Schornsteinkopf an, das ist der über die Dachfläche hinausragende Teil. Lose Abdeckungen und brüchige Mauersteine müssen repariert oder ersetzt werden.
 
Foto: Raab

Foto: Raab

Bei der Sanierung werden die neuen Einsatzrohre von oben in den bestehenden Schornsteinschacht eingeführt.

Alle Öffnungen für Reinigung bzw. Anschlüsse der Heizung müssen zuvor bereits ausgespart werden.
Die einzelnen Rohrelemente werden Schritt für Schritt in den Schornstein abgelassen. Je leichter die Innenrohre, desto einfacher gestaltet sich die Verarbeitung.

Am flexibelsten ist man mit Abgasleitungen aus hochwertigem Kunststoff. Gerade bei verzogenen Schächten bietet die flexible Endlosleitung eine rasche und saubere Sanierungslösung.




Materialwahl
Bei der Sanierung sollte man auf den Einsatz von sehr hochwertigem Material achten. Zur Auswahl für Abgasführungen stehen Edelstahl, Keramik, Kunststoff und Aluminium.
 
Grafik: Schiedel

Grafik: Schiedel

Bislang kam rostfreier Edelstahl bei Sanierungsmaßnahmen am häufigsten zum Einsatz.
Das erklärt sich aus den vorteilhaften Materialeigenschaften: Edelstahl ist flexibel, korrosionsbeständig, langlebig und leicht. In Altbauten findet man häufig schräggezogene Schornsteine, deshalb ist eine flexible Rohrführung unerlässlich.

Für den Fall, dass Keramik zum Einsatz kommt, handelt es sich dabei heute um dünnwandige Hightech-Produkte, die mit den früher weit verbreiteten Schamotte-Tonrohren nur noch wenig gemeinsam haben. Die neue Generation an Keramikrohren ist leichter, sicherer und viel maßgenauer als ihre Vorgänger und überdies erwiesen sie sich auch als resistent gegenüber aggressiven Schadstoffen in Rauchgasen und Kondensaten.

Bei Kunststoffrohren steht das geringe Gewicht und die einfache Verarbeitung im Vordergrund. Sie sind sehr flexibel, dauerhaft druckdicht, aber nur für Abgastemperaturen bis 120 °C zugelassen.

Abgasleitungen aus Aluminium kommen ausschließlich mit dem Brennstoff Gas zum Einsatz.

Außenkamine
Grafik: Schiedel

Grafik: Schiedel

Ein Außenkamin kann an ältere Häuser auch nachträglich montiert werden.

Viele Hausbesitzer, die sich für einen Kaminofen entscheiden, jedoch keinen Schornstein dafür haben, gehen diesen Weg.
Die Montage an der Außenfassade ist einfach und außerdem wird kein wertvoller Innenraum für den Schornstein verschwendet. Bislang standen dafür nur Edelstahlschornsteine zur Verfügung, die aber nicht zu allen Altbauten optisch eine passende Lösung waren.

Ganz neu gibt es jetzt aber auch Außenschornsteine aus Edelkeramik.


 
Was ist Versottung?
Sie haben sich für eine neue Heizung entschieden, um die Kosten zu senken, d.h. so viel wie möglich Energie zu sparen. Die Folge davon sind wesentlich niedrigere Abgastemperaturen als bei Ihrer alten Heizung, was zu einer Kondensation der Abgase im Schornstein führt. Diese Feuchtigkeit schlägt sich an der Schornsteininnenwand nieder und dringt schließlich in das Mauerwerk ein. Aggressive Schwefelsäure, die durch Feuchtigkeit und Schwefeldioxyd entsteht, löst die Bindestoffe im Mauerwerk und Mörtel auf. Der Schornstein versandet und wird baufällig.


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