Treppensanierung

Schritt für Schritt - nutzen sich die Treppenstufen ab. Und je mehr sie ausgetreten sind, desto schwieriger und kostspieliger ist eine Reparatur. Vor der Ausbesserung müssen die Stufen gereinigt werden: sämtliche Reste von Putz- oder Glanzmitteln müssen entfernt werden. Holztreppen werden mit Schmirgelpapier leicht angeschliffen, damit die Spachtelmasse besser haftet.
get social
Ausbesserung mit Spachtelmasse
 

1) Sind die Stufen angeschliffen undEinfüllöcher für den Klebstoff gebohrt, werden sie gereinigt. Foto: Portas

Im Fachhandel sind spezielle Reparaturschienen oder Winkel erhältlich
 
- diese Schienen werden auf das Stufenhaupt aufgenagelt und bilden die neue Stufenkante
- mit einer geeigneten Spachtel- oder Ausgleichsmasse wird der ausgetretene Teil der Stufe gefüllt und zu den Seiten hin glattgestrichen
- die Spachtelmasse wird so dick aufgetragen, dass die Kanten des Reparaturwinkels ausgeglichen werden
- leichte Unebenheiten können nach dem Austrocknen leicht abgeschliffen werden
 

2) Als nächstes werden Metallwinkel an der Trittkante befestigt, damit das Holzfurnier plan aufliegt. Foto: Portas


Auch Steintreppen können problemlos mit Kunststoff renoviert werden. Da "Stein" auf Grund seiner Beschaffenheit sehr viel weniger arbeitet als Holz, spielt hierbei die Elastizität des Kunststoffes eine weniger große Rolle.


Ausbesserung mit Kunststoff
Relativ unproblematisch ist das Renovieren mit flüssigem Kunststoff. Im Handel gibt es verschiedene Kunststoffe oder -harze, die für diesen Einsatz geeignet sind. Zahlreiche Variationen durch den Zusatz von Farbpigmenten oder Quarzen machen eine individuelle Gestaltung möglich. Hier gilt es, die jeweils vorgeschriebene Verarbeitung einzuhalten.
 
- bei Holztreppen wird in der Regel ein erster, dünner Aufstrich als Grundierung vorgenommen, um eine optimale Haftung zu gewährleisten
- nach Abtrocknen der Grundierung wird eine dünne Holz- oder Kunststoffleiste vor den Auftritt genagelt (als eine Ablaufsperre für den flüssigen Kunststoff)
- um die Leiste später wieder ablösen zu können, sollte sie vorher mit einer dünnen Klarsichtfolie umgewickelt werden
- die Trocknungszeit beträgt bis zu 24 Stunden
- das ausgewählte Material muss für Holzuntergründe geeignet sein: Der Belag muss mit dem Holz "schrumpfen" und "wachsen" können, um dauerhaft unlösbar zu sein
 

3) Die auf Maß geschnittenen Furnierelemente für Stoß und Auftritt werden miteinander verleimt. Foto: Portas



Verkleidung von Holztreppen
 
Geschlossene Treppen mit Holzfurnier zu renovieren ist ungleich schwieriger
- die ausgetretenen Stufen müssen mit einer Ausgleichsmasse begradigt
- die neuen Platten müssen exakt auf Maß geschnitten werden, eine spätere Korrektur ist nicht mehr möglich
- eine große Rolle bei diesen Platten spielt deren Stärke: Es nützt wenig, wenn man ein Furnier aufbringt, das sich nach kurzer Zeit bereits wieder abgenutzt hat
- auch ein zu dickes Brett ist nicht geeignet, da sich dadurch die erste und die letzte Stufe in der Höhe so verändern, dass daraus eine Gefahrenquelle entsteht
- idealerweise ist der Holzbelag rund vier Millimeter dick
- nach dem Aufkleben der Platten werden eventuelle Fugen mit Dichtungsmasse verschlossen
- befinden sich Fugen an der vorderen Kante des Auftritts, können auch Furnierstreifen oder schmale Messingleisten als Winkel aufgesetzt werden
 

4) Ist der Holzleim aufgebracht, können die einzelnen Furnierelemente auf die Stufen geklebt werden. Fotos: Portas



Treppenbeläge aus Teppichboden und PVC
Eine weitere Möglichkeit ist das vollflächige Belegen der Stufen mit Teppichboden oder PVC.
Beim Kauf ist darauf zu achten, dass das ausgewählte Material auch als Treppenbelag geeignet ist. Meist weist ein aufgenähtes Schild mit der symbolischen Abbildung einer Treppe darauf hin. Wichtig zu wissen ist, dass die Treppeneignung nur bei "ordnungsgemäßer Verklebung" garantiert wird.

 
Verlegen des Materials
- man beginnt oben an der Treppe zunächst mit dem Stoß
- mit einem Zahnspachtel wird der Kleber aufgetragen
- das auf Maß geschnittene Belagsstück wird auf den Kleber gedrückt (Eine Rolle mit harter Gummiwalze erweist sich hier als nützlich - Vorsicht: der Belag kann leicht im frischen Kleber verrutschen!)
- der Kleber wird auf den Auftritt gestrichen (an der Vorderkante muss ein Streifen von cirka drei Zentimetern kleberfrei bleiben)
- das vorgeschnittene Belagstück wird aufgelegt und nach hinten so angeschoben, dass der Belag mit dem senkrechten Stück zusammenstößt
- als wirkungsvolle Hilfe erweist sich ein Tacker, mit dem man den Belag provisorisch auf dem Auftritt befestigt - denn beim Schneiden der Kanten verrutscht man sonst leicht (die Tackernadeln lassen sich später leicht entfernen)
- zum Schneiden verwendet man am besten ein Teppichmesser mit Hakenklinge
- nun klappt man den Belag auf dem Auftritt von vorn bis zum Kleberansatz zurück (er sollte dann mit einem Hammer oder ähnlichem beschwert werden)
- die Stufennase und der drei Zentimeter breite Streifen auf dem Auftritt werden mit Kontaktkleber eingestrichen
- die Unterseite des zurückgeklappten Belages wird sofort danach eingestrichen
- den Kleber lässt man kurz einziehen
- daraufhin wird der Belag um die Nase herumgezogen, angedrückt und mit einem Klotz festgerieben
- an den Seiten wird er jetzt mit einer geraden Klinge den Konturen der Nase angepaßt
- nach diesem Prinzip erfolgt die Renovierung Stufe für Stufe
- je nach Konstruktion der Treppen können auch die seitlichen Wangen beklebt werden - was allerdings mit einem höheren Zeitaufwand verbunden ist
 

5) Das vorgeschnittene Belagstück wird aufgelegt und nach hinten so angeschoben, dass der Belag mit dem senkrechten Stück zusammenstößt. Foto: Portas



 
Treppenstoßkanten
- beim Verlegen von PVC-Belägen ist der Einsatz von "Treppenstoßkanten" sinnvoll, denn sie erhöhen den Sicherheitsfaktor (PVC-Beläge werden bei Nässe rutschig)
- auf die vorgespachtelte Stufe wird die Treppenstoßkante mit Kontaktkleber aufgebracht
- der PVC-Belag wird maßgerecht zugeschnitten und der Treppenauftritt mit Kleber bestrichen
- der Belag wird dann schräg von oben in die Lasche der Stoßkante geschoben, in das Kleberbett gelegt und angedrückt

6) Fertig ist die sanierte Treppe. Foto: Portas


get social
Mehr zum Thema Modernisierung



Impressum - Datenschutz - AGB
MedienTeam Verlag GmbH & Co. KG - Verbindungsstraße 19 - D-40723 Hilden
Häuser - Hausbau - Ausbau - Technik - Draußen - Wohnen - News - Spezial - Gewinnspiel