Das Sanierungspotenzial ist erheblich – die Notwendigkeit liegt auf der Hand. „Kein anderes Gebäudeteil ist den Witterungsverhältnissen so stark ausgesetzt, wie das Dach“, erklärt Martin Roth, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Hitze, Kälte, Trockenheit und Nässe: Nirgendwo sonst seien die Extreme deutlicher spürbar.
So sind die in den Fünfziger und Sechziger Jahren vielfach verbauten Dachbedeckungen durch ihre damals rauhere Oberfläche mittlerweile extrem vermoost und veralgt, so dass eine Dachsanierung auch aus optischen Gesichtspunkten vielfach unumgänglich ist. Doch nicht nur das Material leidet, sondern vereinzelt auch die Konstruktion. Außerdem habe sich der Stand der Technik in den vergangenen Jahrzehnten nachhaltig verbessert.
Das heißt: Was vor 30 Jahren noch ausreichend war, sei heute – zumindest unter energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten – meist nicht mehr zu verantworten.
Nicht umsonst wird gerade die nachträglich Wärmedämmung von Dächern von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) massiv unterstützt, denn ein neues Dach hilft wirkungsvoll wertvolle Heizungskosten und Energie einzusparen. In der Regel hat das jedoch ein Abdecken des Daches zur Folge. Auf die alte Dachbedeckung greift – das hat die Erfahrung gezeigt – anschließend fast niemand mehr zurück. Und das hat seine Gründe.
Martin Roth: „Wer saniert, verlängert die Lebenszeit seines Daches sofort wieder um rund 50 Jahre, die Dachziegel selber weisen sogar eine Lebensdauer von bis zu 100 Jahren auf.“ Außerdem werde die Immobilie optisch aufgewertet und erlebe dadurch eine klare Wertsteigerung, denn im Rahmen der Umbaumaßnahmen werden neue Nutzflächen unter dem Dach erschlossen, die als zusätzliches Kinder- oder Arbeitszimmer genutzt werden können. Auch aus gestalterischen Gesichtpunkten betrachtet erhält ein Haus mit einer neuen Dacheindeckung eine attraktive, optische Visitenkarte.