Heute geplant – morgen gebaut - Schnelle und wirtschaftliche Bauweise mit Holz

Wer mit Holz baut, spart Zeit und Geld. Denn er muss keine Rücksicht auf schlechte Jahreszeiten, Witterungsfeuchte und Bautrocknungszeiten nehmen. Ganze Bauteile wie Wände, Dächer und Decken können inklusive Fenster und Türen in der trockenen Werkhalle präzise vorgefertigt und dann an Ort und Stelle in kürzester Zeit montiert werden.
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Dadurch reduzieren sich die Bauzeiten und damit verbunden die Kosten. Der Rohbau eines Holzhauses kann binnen eines Tages stehen. Dabei handelt es sich nicht um ein Haus "von der Stange", sondern um ein individuelles, nach den eigenen Wünschen entworfenes Haus.
 
Foto: HAF

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Die moderne Holzbauweise ist äußerst effizient, technisch ausgereift, vielseitig und obendrein sehr ansprechend. "Das geringe Eigengewicht von Holz bei extrem hoher Tragfestigkeit zahlt sich in barer Münze aus", sagt Architekt Tom Klingbeil vom Architekturbüro Kaden + Klingbeil in Berlin. Daher eignet sich Holz auch ideal für die Errichtung ganzer Wohnsiedlungen, kommunaler und gewerblicher Bauten sowie für Bauwerke mit großen Spannweiten, wie zum Beispiel Hallen und Brücken.


Flexibles Bauen mit Holz

In Karlsruhe wurden kürzlich auf einem ehemaligen Gelände der US-Armee statt herkömmlicher Reihenhäuser 13 Einfamilienhäuser in Holzbauweise gebaut. Die so genannten "Würfelhäuser" erscheinen von außen alle gleich. Die Raumaufteilung im Innern konnte hingegen von jedem Bauherrn nach seinen persönlichen Vorstellungen realisiert werden, da nur die Außenwände und eine Mittelwand tragend ausgebildet sind. Der Holzbau ist wegen seiner kostengünstigen Veränderbarkeit ideal, um Gebäude jederzeit veränderten Lebensumständen und Ansprüchen anzupassen. So können nachträglich ohne großen Aufwand Wände versetzt oder entfernt werden. Ein weiterer Vorteil: Wände aus Holz sind schlanker als Mauerwerk, da sämtliche Dämmmaterialien für Schall- und Wärmeschutz im Wandaufbau untergebracht werden. Dies führt zu einem Wohnflächengewinn von rund zehn Prozent gegenüber massiven Bauweisen. Das ergibt bei 120 Quadratmetern Grundfläche ein zusätzliches Zimmer von 12 Quadratmetern. Die Karlsruher Dipl.-Ingenieurin Dagmar Zschocke: "Die vielfältigen Vorteile des Holzbaus liegen in der leichten Handhabung des Materials – auch für die späteren Bewohner –, seinem Potenzial als nachhaltiger und recyclingfähiger Baustoff, der meist ausgesprochen guten Qualifikation der Handwerker des Gewerks Zimmermann, der geringen Baufeuchte und der sehr sauberen Arbeitsweise."

Das Olympische Dorf für die Winterspiele 2006 in Turin wird ebenfalls aus Holz gebaut. Ein deutsches Holzbauunternehmen errichtet derzeit 87 Häuser mit 205 Wohneinheiten zu je 100 Quadratmetern. Nach den Olympischen Spielen werden die Häuser vom Reiseveranstalter TUI als Vier-Sterne-Hotelanlage genutzt.

Sechsgeschossiges Pflegeheim aus Holz

In Berlin-Lichtenberg soll demnächst ein sechsgeschossiges Pflegeheim für 90 Bewohner in Holzbauweise errichtet. Der Berliner Dipl.-Ing. und Architekt Robert Kerbl: "Den Ausschlag für den Baustoff Holz zur Errichtung des Pflegeheims gaben seine ökologischen Vorteile. Die besonders hohen Anforderungen der Bauherrin an Wohnqualität und Raumklima sowie die Forderung nach höchstmöglichem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen können nur mit Holz erfüllt werden." Hinzu kommen die kurze Bauzeit und damit Kosteneinsparungen durch die Vorfertigung sowie durch die Reduzierung von Trockenzeiten. Holz ist ein rundum ökologischer Baustoff, der aktiv die Raumfeuchte reguliert und so für ein optimales Raumklima sorgt.


Außergewöhnliche Spannweiten für Hallen und Brücken
 
Foto: HAF

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Durch intensive Forschung und Entwicklung wurden in den vergangenen Jahren speziell für die Anwendung im Bauwesen besonders leistungsfähige Holzwerkstoffe entwickelt, die die mechanischen Eigenschaften von gewachsenem Holz übersteigen. So können außergewöhnlich zug-, druck- und biegefeste Bauteile oder durch den Einsatz spezieller Klebstoffe hochbelastbare Bauprodukte hergestellt werden. Konstruktionen von knapp 90 Metern Spannweite sind im modernen Ingenieurholzbau problemlos möglich. "Holz ist, bezogen auf sein Eigengewicht, um ein Vierzehnfaches tragfähiger als Stahl und ermöglicht die Überbrückung großer Spannweiten vergleichsweise kostengünstig", so Dipl.-Ing. Architekt Ludger Dederich, Leiter der Holzbaufachberatung des Holzabsatzfonds. Beispiele hierfür sind die Neue Messe in Karlsruhe sowie die SAP-Arena in Mannheim.


Hohe Qualitätssicherung

Keine zweite Bauweise hat eine so gute und flächendeckende Qualitätssicherung und Güteüberwachung wie der Holzbau. Alle Firmen im Holzhausbau unterliegen einer Eigen- und Fremdüberwachung. Darüber hinaus sind viele Unternehmen freiwillige Mitglieder in Güte- und Qualitätsgemeinschaften. Durch diese Qualitätssicherung stufen viele Banken und Kreditinstitute Holzhäuser bei der Wertermittlung inzwischen sogar höher ein als andere Bauweisen. "Immer mehr Banken berücksichtigen bei der Beleihung bzw. Finanzierung, ob die Errichtung eines Hauses unter einem Qualitätssicherungssystem erfolgt. Und dies ist bei Holzbauten eher der Fall als im traditionellen Massivbau", erläutert Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter vom Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion an der Technischen Universität München.

Quelle25.08.2005
HAF

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