Nichts für Faulenzer

Ihren Liegestuhl können Sie vergessen! Nur wer selbst die Ärmel hochkrempelt und kräftig mit anpackt, kann beim Bau einiges sparen oder sich an anderer Stelle mehr leisten.
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Das Angebot an Ausbauhäusern ist vielfältig. Aber Eigenleistung erfordert solide Kenntnisse, Zeit und handwerkliches Geschick und leicht überschätzt man seine eigenen Fähigkeiten.

Foto: Garpa
Foto: Garpa
Was genau ist handwerkliches Geschick? Die berühmten zwei linken Hände sind kein Kriterium, wenn es ums Selberbauen geht. Vielmehr kommt es auf die richtige Anleitung an. Die kann man oft von denen bekommen, die Ausbau, Mitbau- oder Selbstbauhäuser anbieten: Mit Seminaren, Handbüchern und Videos werden Bauherren in spe geschult.

Wenn es dann ernst wird, muss Freizeit geopfert werden. Denn auf der eigenen Baustelle werkelt man nach Feierabend, an Wochenenden und oft auch im Urlaub. Da heißt es Wände verfliesen, Böden verlegen, dämmen, malern, tapezieren ... . Manche Gewerke sind den Spezialisten vorbehalten: Beim Dachdecken etwa kommt der Laie nur als Handlanger zum Einsatz; Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallation sollten dem Fachmann vorbehalten sein.

GEEIGNET FÜR EIGENLEISTUNG:
Fliesen verlegen, Bodenbeläge, Tapezieren und Malern, Trockener Innenausbau, Innentüren, Dachdämmung, Treppeneinbau, Verkleiden und dämmen von Decken und Wänden, Estricharbeiten


Ausbaustufen nach Wunsch


Bei den Haustypen bieten die Hersteller oft mehrere Ausbaustufen an. Von der einfachsten Variante, bei der man lediglich die fertiggestellte Außenhülle bekommt, bis zum bezugsfertigen Erdgeschoss mit einem zum Ausbau vorbereiteten Dachgeschoss.

Foto: Metylan/Henkel
Foto: Metylan/Henkel
Letzteres hat den Vorteil, dass man schnell einziehen kann und während des restlichen Ausbaus Miete spart. Eigenleistung kann aber auch für den kompletten Rohbau, bei so genannten Bausätzen, erbracht werden. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass der Hersteller eine Bauleitung und intensive Baubetreuung vertraglich sicherstellt. Dazu gehören kostenlose Beratungen sowie Besuche und Einweisungen auf der Baustelle.

In der Leistungsbeschreibung sollte genau festgehalten sein, welche Arbeiten und Materialien der Haushersteller einbringt und was der Bauherr leisten und besorgen muss. Auch wenn vom Hersteller angebotene Ausbaupakete teurer sind als selbst zusammengesuchte Ware aus dem Baumarkt, sind Sie damit besser bedient. Die Pakete sind optimal auf das Gebäude abgestimmt.

Erkundigen Sie sich beim Hersteller außerdem nach kostenlos zur Verfügung gestelltem Spezialwerkzeug.

Finanzielle Bewertung
Wer Eigenleistung erbringt, kann bei der Bank mit Entgegenkommen bei der Finanzierung rechnen. Denn die eingesparten Kosten werden dort als Teil des Eigenkapitals anerkannt, für den Wert der geplanten Eigenleistung muss also kein Kredit aufgenommen werden. Allerdings gilt das in der Regel nur bis zu einer Höhe von zehn, in Ausnahmen maximal 20 Prozent der reinen Baukosten. Die genaue Höhe der so genannten Muskelhypothek hängt vom einzelnen Kreditinstitut ab sowie vom Nachweis handwerklicher Fähigkeiten beziehungsweise fachlicher Betreuung auf der Baustelle.


Nicht ohne Risiko


Der Bauherr und seine Ehefrau erhalten den gesetzlichen Versicherungsschutz nicht automatisch. Für sie empfiehlt sich eine private Unfall- bzw. Berufsunfähigkeitsversicherung.

Foto: WeberHaus
Foto: WeberHaus
Seine Helfer muss der Bauherr binnen einer Woche nach Beginn der Arbeiten bei der Bau-Berufsgenossenschaft anmelden. Dann tritt die gesetzliche Unfallversicherung in Kraft. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Arbeiten bezahlt oder unentgeltlich ausgeführt werden. Auch wenn Helfer private Unfall- oder Haftpflichtversicherungen besitzen, ersetzt dies nicht die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft.

Weiterhin wichtig ist die Bauherren-Haftpflicht mit ausreichender Deckungssumme: Kommt es zu einem Schaden aufgrund der Baustelle und hätte der Bauherr selbst als Laie die Gefahr erkennen können, so muss er in unbegrenzter Höhe haften. Die Bauherren-Haftpflicht erlischt mit dem Ende der Bauarbeiten, dann sollte eine Privathaftpflicht abgeschlossen werden.

Jeder zweite Schaden auf der Baustelle ist durch Diebstahl oder Vandalismus verursacht. Die Bauleistungsversicherung des Bauträgers schützt gegen Beschädigung, Zerstörung oder Diebstahl von Baumaterial. Allerdings greift diese nicht bei Arbeiten in Eigenleistung.

Die Hamburg-Mannheimer bietet einen neuen Versicherungsbaustein „Neubau-/UmbauPlus“ im Zusammenhang mit einer Wohngebäudeversicherung an, dessen Schutz sich sogar auf Kleingeräte und Handwerkszeug erstreckt, die durch Einbruch aus dem Rohbau entwendet werden.


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