Gemeinsames Interesse

Wer sich beim Hausbau zusammenschließt, kommt in den Genuss zahlreicher, nicht nur finanzieller Vorteile. Zwar wird im Doppel deutlich gespart, aber eine gute Nachbarschaft ist auch viel wert.
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Gemeinsam nie mehr einsam – die Annehmlichkeiten eines Doppelhauses liegen auf der Hand: angefangen bei teuren Grundstücksquadratmetern – gerade in Ballungsgebieten, wo der Grundstückspreis bis zu 50% des Budgets ausmachen kann – über die reinen Baukosten bis hin zu den späteren Heizkosten.

Foto: Wüstenrot
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Allein wegen der besseren und rationelleren Planungs- und Baulogistik lassen sich bis zu 30% an Kosten einsparen. Bei den Gebühren für die Hausanschlüsse und bei Verhandlungen beim Materialeinkauf steht man im Doppelpack ebenfalls besser da. Bei den späteren Heizkosten ist die Bilanz auch positiv. Denn das Mehr an beheiztem Wohnraum im Verhältnis zu weniger Außenfläche bedeutet geringeren Wärmeverlust durch Abstrahlung. Dass die Konstruktion der Trennwand bei Doppelhäusern aufwändiger ist, fällt dabei kaum ins Gewicht. Aus Gründen des Schall- und des Brandschutzes müssen beide Hausteile entkoppelt werden. Anstatt der üblichen Brandschutzklasse F 30 ist F 90 vorgeschrieben: Mindestens 90 Minuten bleibt eine solche Doppelwand im Brandfall stabil. Nicht zu verachten sind auch die Vorteile einer bewusst gewählten Nachbarschaft wie Hilfe, Freundschaft und Unterstützung.


Individuelle Architektur


Die Zeit der Langeweile im Doppelhaussegment ist längst vorbei. Clevere Architekten entwerfen keinesfalls nur gleichmäßige „Zwillinge“, sondern Häuser mit ansprechendem Äußeren, interessanten Grundrisszuschnitten, intelligenter Raumaufteilung und hohem Wohnkomfort. Die einzelnen Haushälften können ganz nach Wunsch der jeweiligen Baufamilie erstellt werden – bis hin zu unterschiedlichen Fassadengestaltungen.


Gartenplanung
Bei einem Doppelhaus kommt der Gartengestaltung wegen der Nähe zu den Nachbarn besondere Bedeutung zu. Schließlich möchte man auch im Freien private Rückzugsmöglichkeiten nicht missen. Durch Vor- und Rücksprünge im Baukörper oder zwischen den Haushälften entstehen sichtgeschützte Zonen – der ideale Platz für eine Terrasse. Soll der ganze Garten beiden Parteien zur Verfügung stehen, können mit Geräteschuppen, dem Carport und dichten Hecken einzelne Zonen als Privatbereich definiert werden, während andere Teile explizit der Gemeinschaft zugeordnet werden – ein gemeinsamer Grillplatz etwa.


Schallschutz


Foto: Schwörer
Foto: Schwörer
Aber was nutzt die größte Rücksichtnahme, wenn der Schallschutz nicht stimmt. Bei unterkellerten Doppelhäusern gewährleistet die zweischalige Trennwand mit einer durchgehenden Trennfuge von der Kellersohle bis zum Dach von mindestens drei Zentimetern fast den Schallschutz frei stehender Objekte. Allein das gemeinsame Fundament bildet hier noch eine Schallbrücke. Damit darüber nicht zu viel Schall in das Nachbargebäude übertragen wird, durchläuft der Schall die lange Strecke über das Untergeschoss. Diese Strecke fehlt bei nicht unterkellerten Gebäuden. Logisch, dass diese Häuser auch hellhöriger und nicht nachbarschaftsfreundlich sind.

Ruhe bitte
Generell sollte man bei Doppel- und Reihenhäusern „den erhöhten Schallschutz nach Beiblatt 2 zur DIN 4109 Schallschutz im Hochbau“ fordern (67 dB) und vertraglich vereinbaren. Wer Doppelhäuser ohne Keller anbietet, muss für die zweischalige Trennwand Schallschutzprüfungen dokumentieren.


Übereinander statt nebeneinander


Zweifamilienhäuser sind eine weitere Form des kostengünstigen, gemeinsamen Bauens. Sie bieten zum größten Teil die gleichen Vorteile wie Doppelhäuser und zeichnen sich meistens durch eine gemeinsame Haustür aus – erst dahinter im Windfang trennen sich die Wege. Statt nach Haushälften sind die Wohnungen hier nach Ebenen getrennt: eine Familie lebt unten, die andere oben.


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