Pool im eigenen Garten

Wer träumt ihn nicht - den Traum vom eigenen Freibad im Garten, von Badevergnügen, Erholung und Fitness zu Hause - mit der Familie und mit Freunden?
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Durch einen Pool wird der Garten zum Naherholungsgebiet. - Foto: Waterair
Durch einen Pool wird der Garten zum Naherholungsgebiet. - Foto: Waterair
Noch vor 30 Jahren kennzeichnete ein Swimmingpool "luxuriöses Wohnen", das sich die sogenannten Normalverbraucher nicht leisten konnten. Heute stellt das private Badevergnügen im eigenen Garten ein Stück Lebensqualität dar.

Es sind z.B. preisgünstige Bausätze im Fachhandel erhältlich, die sich ohne Hilfe eines Fachmanns zusammenbauen lassen.
  
bauen.com-Tipp: Eine große Auswahl findet sich beispielsweise unter http://www.poolpowershop.de/Pool/.
 
Auch fertige Kunststoff-, gemauerte oder sgn. Freiformbecken bieten sich zum Selbstbau an.
 

Richtig platziert

Allen Planungen voran steht die Wahl des Standortes, die von wichtigen Kriterien bestimmt wird. Neben optischen Gesichtspunkten sollte der Bauherr vor allem darauf achten, dass sein Pool:
  • möglichst viel Sonnenwärme, am besten von morgens bis abends, erhält
  • auf völlig ebenem, waagerechtem Grund platziert wird, wobei geringfügige Schräglagen entsprechend ausgeglichen werden müssen, z.B. durch Abgraben der Unebenheiten
  • sicht- und vor allem windgeschützt liegt, wobei jedoch gleichzeitig zu beachten ist, dass eventuelle Bäume oder Sträucher keinen zu geringen Abstand zum Pool aufweisen
  • möglichst in der Nähe des Hauses erstellt wird, um Wasserrohre, Abflussleitungen und Elektro- sowie, falls geplant, Solarheizungsanschlüsse auf dem kürzesten Weg verlegen und die Filtertechnik im frostgeschützten Keller installieren zu können
Als Untergrund eignet sich am besten ein gewachsener Boden. Hingegen muss ein aufgeschütteter Boden zuvor verdichtet werden, damit er der späteren Last von ca. einer Tonne pro Quadratmeter standhalten kann.
Der Bauherr und seine Helfer fächern vorsichtig die Stahrumrandung auf. - Foto: unipool
Foto: unipool
Neben gemauerten oder Betonbecken bietet der Markt als bautechnisch einfachste Lösung fertige Kunststoff- bzw. runde, ovale oder eckige Bausatzbecken in verschiedenen Abmessungen - sowohl aufzustellen als auch teilweise oder vollständig in die Erde einzulassen.

Das Prinzip des Bausatzes: Innerhalb kürzester Zeit lässt sich die meist verzinkte und zusätzlich kunststoffbeschichtete Stahlumrandung montieren und mit sämtlichem mitgelieferten Zubehör wie Unterlegvlies, Folie, Filter- und Umwälzanlage sowie Leiter versehen.
 

Der schnelle, runde Spaß

Stück für Stück rollen sie den Mantel auf und setzen ihn in die Bodenprofile. - Foto: unipool
Foto: unipool
Die schnellste Variante stellt das oberirdisch platzierte Schwimmbecken dar. Dabei misst der Bauherr exakt den benötigten Durch- messer ab, indem er mit einem Schnurzirkel in der Länge des Beckenradius einen Kreis um den gesetzten Mittelpunkt zeichnet und markiert. Nach dieser Vorgabe hebt er circa 20 Zentimeter des Erdreichs aus, füllt den Baugrund mit einer feinen Kiesschicht vollständig auf und verdichtet diese. Bevorzugt er jedoch einen festen Untergrund, hebt er die "Baugrube" entsprechend tiefer aus und bringt auf der Kiesschicht noch eine circa zehn Zentimeter dicke, glattgezogene Betonsohle auf. Das gleiche gilt für teilweise eingelassene Becken, bei deren Abmessung und Aushub der Bauherr im Durchmesser circa 20, das heißt beim Radius etwa zehn Zentimeter, zugibt, um das Becken später rundherum mit Füllboden stabilisieren zu können.
Prinzipiell ist jedoch zu beachten: Spitze Steine oder Unebenheiten, die die Hülle des Beckens beschädigen können, sind zu entfernen.
 

Die Montage

Die Montage beginnt mit dem Auslegen der einzelnen Bodenprofile, die zu einer Kreisform zusammengesteckt werden, wobei das letzte Segment den Abmessungen entsprechend zugeschnitten werden muss. Besondere Sorgfalt gilt der Stahlblechumrandung, die der Bauherr zunächst als Rolle auf einer stabilen Pappe oder Spanplatte auf dem Beckenboden abstellt, mit mindestens zwei Helfern leicht auffächert und dann entlang der Bodensegmente abrollt. Um die Wandung zu einem geschlossenen Kreis verbinden zu können, wird sie so weit angehoben, dass sie sich rundum in die Nut der Profile fügt. Die beiden Enden der Umrandung verbindet der Bauherr anhand eines darüber geschobenen Steckprofils.
Sie heben die Ränder an und schieben das Schutzvlies unter die Bodenprofile. - Foto: unipool
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Sind restliche Unebenheiten entfernt, wird nun das Schutzvlies eingelegt, das eventuelle Beschädigungen der Beckenfolie verhindern soll. Das Einhängen der Folie stellt ebenfalls keinen großen Arbeitsaufwand dar. Von der Mitte des Beckens aus rollt der Bauherr die Folie nach allen Seiten hin aus, hängt die an den Rändern befindliche Biese Stück für Stück über den Beckenrand und befestigt darüber zunächst provisorisch Handlaufprofile, um ein Abrutschen der Folie zu vermeiden. Nachdem er sämtliche Falten beseitigt hat, steckt er die Randprofile nach und nach auf und klopft sie fest. Wie zuvor das letzte Boden-, ist auch das letzte Handlaufprofil auf die passende Größe zurechtzusägen. Passt sich nun die Folie an der Naht zwischen Boden und Umrandung exakt der Form des Beckens an, werden zunächst zwei bis drei Zentimeter Wasser eingelassen. Weiter gefüllt wird es, nachdem der Bauherr barfuß die restlichen verbliebenen Falten beseitigt und die Folie endgültig ausgerichtet hat.
Von der Beckenmitte aus rollen sie die Folie nach außen hin aus. - Foto: unipool
Foto: unipool
Unter dem Gesichtspunkt des technischen Zubehörs bieten sich dem Schwimmbadbauer unterschiedliche Möglichkeiten, seinen Pool auszurüsten. Zum einen kann er einen Oberflächenabsauger, vom Fachmann auch Skimmer genannt, in die Beckenumrandung einsetzen. Dieser saugt das Wasser an und erfasst Verunreinigungen. Bei dieser Version schneidet er eine entsprechende Öffnung sowohl in die Ummantelung als auch in die Folie, baut den mit Dichtungen versehenen Skimmer ein und verschraubt ihn so, dass die Nahtstelle, mit Flansch und Dichtung versehen, absolut wasserdicht verschlossen ist. Zum anderen hat der Bauherr die Möglichkeit, einen Einhängeskimmer über den Beckenrand zu hängen - die einfachere Version.

Auch die im Bausatz enthaltene Umwälz- und Filteranlage lässt sich - steckerfertig für den Anschluss an die Pumpe - einfach über den Beckenrand hängen. Das Prinzip: Das vom Skimmer angesaugte Wasser wird dabei durch eine Filterkartusche gedrückt und gesäubert über ein Rückflussventil wieder ins Becken zurück geleitet.

Und dann ist es endlich soweit: Das Becken wird nun vollständig - bis circa zehn Zentimeter unter den Rand - mit Wasser aufgefüllt und erhält somit seine endgültige Stabilität. Wer seinen Pool ein Stück ins Erdreich gesetzt hat, sichert ihn jetzt noch ringsum mit Füllboden, meist aus Kies. Zum Schluss fehlt nur noch die Edelstahlleiter, die sich ebenfalls problemlos einhängen lässt, und hinein ins erfrischende Nass!

 
Das eingesetzte Rundbecken

Die mit Handlaufprofilen befestigte Folie richtet der Bauherr faltenfrei aus. - Foto: unipool
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Eine weitere Möglichkeit ist es, das Rundbecken komplett ins Erdreich zu setzen. Die Markierung der Baugrube stimmt mit der der teilweise eingelassenen Becken überein. Der benötigte Durchmesser erhält eine Zugabe von circa 20 Zentimetern. Die Tiefe der Baugrube sollte bis auf einige Zentimeter Überstand der Höhe des Beckens plus der Höhe der Betonsohle entsprechen, da Geländekante und Beckenrand auf unterschiedlichem Niveau abschließen sollten, um beispielsweise Laub oder Gras vom Wasser fernzuhalten.

Aufgebaut und mit Wasser gefüllt, wird nun das Becken mit Magerbeton hinterfüllt, das heißt, der Raum zwischen Becken- und Baugrubenrand wird verdichtet. Abschließend erhält der Swimmingpool ringsum spezielle Randsteine, die in Form von Platten erhältlich sind und einen dauerhaften Schutz der Konstruktion gewährleisten. Der Einbau des technischen Zubehörs erfolgt wie bei einfachen, aufgesetzten Schwimmbecken.
 

Der recycelte Pool

Recycling ist auch im Schwimmbadbau kein Fremdwort mehr. Der Markt bietet einen Recycling-Pool, dessen Wandelemente aus wieder verwertetem Kunststoff gefertigt werden. In fast jeder Größe erhältlich, lassen sich die Wandmodule in Eigenleistung montieren.

Die Vorbereitungen beginnen mit dem Abstecken der Baugrube, deren Maße in Länge und Breite jeweils einen Meter mehr als die des fertigen Beckens betragen müssen. Hat der Bauherr die Baugrube ausgehoben, füllt er den ebenen und tragfähigen Boden beispielsweise mit einer Kiesschicht auf, verdichtet diese und verlegt anschließend den Bodenablauf sowie die entsprechenden Abflussrohre darin. Im folgenden Arbeitsgang bringt er eine etwa 15 Zentimeter dicke Betonsohle auf und bewehrt diese für die spätere Lastaufnahme mit einer Stahlmatte. Dabei rechnet er an allen Seiten der Bodenplatte jeweils 50 Zentimeter hinzu.

Zum Programm dieses Pools gehört eine Fertigteiltreppe, die sogenannte "Römische Treppe", die aus Polyester besteht und exakt die Breite von sechs Wandsegmenten aufweist. Sie wird noch vor der Montage der Wände eingebaut, ausgerichtet und mit Leichtbeton hinterfüllt.

Die Montage des Pools beginnt mit dem Auslegen - exakt im rechten Winkel - der ersten Bodenprofile für eine Längs- und eine Querseite, die mit Dübeln und Schrauben in der Betonsohle und anschließend mit den 50 mal 150 Zentimeter großen Wandmodulen über Eck verankert werden. Nach diesem Prinzip verfährt man mit den nächsten Segmenten, bis eine lotrechte, stabile Beckenwand entsteht - sowohl in Längs- als auch in Querrichtung. Anhand des so markierten Grundrisses setzt man die restlichen Wandteile bis zur Treppe. Für endgültige Stabilität und gerade Fluchten sorgen Kopfprofile, die auf alle Module aufgesetzt werden. Zusätzlichen Stand erhalten die Beckenwände durch von außen aufgebrachte Erdanker und eine 30 Zentimeter hohe Kiesschicht, die der Hinterfüllung dient.
Ein Pool verwandelt den garten des Hauses in ein kleines Paradies. - Foto: Waterair
Ein Pool verwandelt den garten des Hauses in ein kleines Paradies. - Foto: Waterair
Folienhülle und Beckenfolie bestimmen die nächsten Arbeitsschritte des Bauherrn. Voraussetzung dafür ist wie üblich ein absolut ebener, sauberer Untergrund. Die bereits wasserdicht verschweißte Innenfolie weist die benötigten Maße auf und lässt sich problemlos in ein Spezialprofil, das der Bauherr zuvor auf den oberen Rand der Beckenwände geschraubt hat, einhängen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, verwendet zuvor noch ein Unterlegvlies - entweder bis zehn Zentimeter auf die Wände gezogen oder vollständig verlegt. Das Verlegen der Beckenfolie gestaltet sich wie bereits beim ersten Bausatz beschrieben.

Um den Wasser- und Erddruck auszugleichen, stabilisiert der Selbstbauer die Beckenwände während des Auffüllens des Pools von außen mit einer Schicht Füllkies. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine Hinterfüllung mit Beton und Betonstahlstäben im oberen Bereich des Beckenrandes, die gleichzeitig als Grundlage für die nun folgende Umrandung des Schwimmbades dient. Hier bieten sich dem Bauherrn verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise Fliesen, Waschbetonplatten oder auch Holzbohlen. Die geläufigste Form stellen die Randsteine dar, die sich ohne großen Aufwand rundum verlegen lassen.

Die techniche Ausrüstung dieses Recycling-Modells ist einem Spezialisten zu überlassen. Wer sich dennoch daran wagen will, muss strikt nach den Anleitungen der Hersteller handeln und seine Arbeit abschließend von einem Fachmann überprüfen lassen.


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